Künstliche Intelligenz soll Unternehmen revolutionieren. Die Österreicher stehen dem grundsätzlich offen gegenüber. 57 Prozent haben laut IFDD-Studie eine positive Einstellung. Die Mehrheit glaubt auch, dass KI die Wirtschaft ankurbeln wird. Doch geht es um die eigene Firma und den eigenen Arbeitsplatz, ist die Skepsis größer, Jobangst geht um.
„KI verändert, wie wir kommunizieren, arbeiten und denken“, sagt Unternehmer Josef Mantl, der die Moving-Forward-Konferenz in Wien nächste Woche veranstaltet. Eine von ihm beauftragte Studie zeigt: Die Unternehmen stehen KI eher offen gegenüber. 57 Prozent haben laut IFDD-Umfrage eine positive Einstellung zu KI.
Die Mehrheit glaubt auch, dass KI die Wirtschaft ankurbeln wird. Grundsätzlich sind Junge und Gebildete aufgeschlossener als Ältere, und Männer sehen KI positiver als Frauen. „Dass vor allem junge Menschen offen gegenüber KI sind, ist ein gutes Zeichen, denn sie werden diese Werkzeuge in Zukunft sehr viel nutzen“, meint IFDD-Chef Christoph Haselmayer. Viele aus der jüngeren Generation haben auch bereits positive Erfahrungen mit der Technologie gemacht und sind daher weniger ängstlich.
Angst, durch KI ersetzt zu werden
Allgemein zeigt sich: Geht es um die generellen Chancen von KI, sind viele sehr optimistisch. Doch geht es um die eigene Firma bzw. den eigenen Arbeitsplatz, wird die Skepsis größer, Jobangst geht um. „Vor allem bei Älteren ist auch die Angst da, ersetzt zu werden. Viele befürchten zudem, dass KI für sie im Berufsleben mehr Aufwand als Nutzen bedeutet“, meint Haselmayer.
Der technologische Fortschritt fordert auch, dass wir notwendige Kompetenzen entwickeln, die für die Arbeitswelt von morgen unerlässlich sind.
Josef Mantl, Unternehmer
Bild: krone.tv
Fakt ist: Die Implementierung von KI kostet Ressourcen und ist mitunter auch teuer, was vor allem kleine Firmen noch abschreckt. Zudem müssen sich auch Mitarbeiter anpassen und auf die neuen Möglichkeiten einstellen. „Der Fortschritt bringt nicht nur Effizienz und Innovation, sondern fordert auch, dass wir notwendige Kompetenzen entwickeln, die für die Arbeitswelt von morgen unerlässlich sind“, sagt Mantl.
37 Prozent geben an, dass KI in ihrem Unternehmen verwendet wird oder zeitnah zum Einsatz kommen soll. Circa ebenso viele denken, dass KI dem eigenen Betrieb überhaupt einen Nutzen bringen kann oder die Effizienz erhöht. Dass KI einen Digitalisierungsschub auslösen wird, davon sind wiederum über 70 Prozent überzeugt, allerdings ist die Unsicherheit hoch, was das für die eigene Firma bedeutet.
Einsatzmöglichkeiten gebe es aber viele, auch im Alltag. KI-Bots können das Schreiben von Mails vereinfachen oder Informationen rasch aufbereiten. Viele große und auch kleinere Firmen nutzen KI. Zwei praktische Beispiele: Die Supermarktkette Spar verwendet sie, um die optimale Menge an Lebensmitteln in den Filialen zu bestimmen und Verschwendung zu reduzieren; und in der Landwirtschaft hilft sie, den optimalen Frostschutz zu finden.
Größere Unternehmen setzen mehr auf KI
Immer mehr Unternehmen arbeiten daher daran, KI für sich zu nutzen. Eine andere Studie im Auftrag von Drei zeigt, dass mehr als jedes zehnte österreichische Unternehmen KI nutzt. Damit ist Österreich auf Platz 10 und im europäischen Mittelfeld. Auffallend ist, dass vor allem größere Firmen KI nutzen. 20 Prozent der Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern geben das an.
Doch in 70 Prozent der Betriebe herrscht die Ansicht, dass KI nicht fehlendes Personal ausgleichen wird. In sieben von zehn Betrieben herrscht die Ansicht, dass der Einsatz von KI nicht dabei helfen wird, fehlendes Personal auszugleichen. Drei Viertel der Betriebe (74 Prozent) glauben nicht, dass durch den Einsatz von KI Personalkosten eingespart werden können.
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