Hartberg gegen Sturm. Es ist seit sieben Jahren ein Fußball-Duell zwischen Freunden. Am Samstag (17 Uhr) gibt‘s das Duell zum 18. Mal in der Bundesliga. Man schätzt sich, hilft sich – nur am Platz ist man zu hundert Prozent Rivale. Die „Krone“ hat – wie früher in Herzblatt-Manier – die beiden Geschäftsführer Thomas Tebbich (Sturm) und Erich Korherr (Hartberg) vor dem Spiel getrennt voneinander befragt.
Hartberg gegen Sturm? Da ist kein Hass, da gibt es keine Rivalität. Es ist ein Duell zwischen zwei steirischen Mannschaften, die sich durchaus schätzen. Allein die Geschichte macht das möglich. Die Oststeirer spielten bis vor sieben Jahren nicht auf Bundesliga-Niveau.
„Damals hat sich das mit unserer Lizenz so lange gezogen, dass wir bis kurz vor Start quasi noch ohne Mannschaft dagestanden sind“, erinnert sich Hartbergs Erich Korherr Korherr an wichtige Treffen mit Sturm „Vor allem Günter Kreissl war hilfreich. Damals war ja sehr viel neu für uns. Da war das Motto ’Steirer helfen Steirern’.“ Zu der Zeit dockte etwa ein Ivan Ljubic leihweise von Sturm an – und bescherte Hartberg gleich einen „goldenen Herbst“ samt Sieg gegen Sturm. Prompt wurde der Mittelfeldmann im Winter zurückbeordert. „Aber auch das war immer alles okay und im Vorfeld klar mit Sturm ausgemacht und besprochen.“
Büro: 2 gegen 52
„Mit dem Erich Korherr und Brigitte Annerl verstehen wir uns gut“, sagt Sturm-Geschäftsführer Thomas Tebbich, der aber betont: „Am Rasen und in der Liga sind sie immer noch unsere Rivalen. Und die Duelle gegen Hartberg waren immer hart. Die haben uns oft sehr viel abverlangt.“ Wie in der Vorsaison, als im Liga-Finish – als Sturm heiß auf die Meisterschale war – die Hartberger den Grazern fast noch in die Suppe gespuckt hätten, der Ilzer-Elf einen Punkt abknöpfte. In letzten acht Spielen haben die Schwarz-Weißen allerdings auch kein Spiel mehr gegen den TSV verloren.
„Wir haben großen Respekt, wie sich Hartberg mit ihren Mitteln in der Bundesliga etabliert hat. Im Büro arbeiten beim Klub nur zwei Mitarbeiter. Bei uns sind es in Summe 52 – inklusive Merchandising. Zum Vergleich: Bei Dortmund, das wir ja gerade in der Champions League gesehen haben, sind es sogar 600 Mitarbeiter. Es ist beeindruckend, was die Hartberger seit Jahren unter diesen Voraussetzungen leisten. Sie haben dazu immer eine sportlich gute Mannschaft, feiern tolle Erfolge“, sagt Tebbich, der in der Vergangenheit mit Hartberg immer wieder eng zusammengearbeitet hat: „Neun Spieler sind seit dem Hartberger Bundesliga-Aufstieg von Graz nach Hartberg transferiert worden, vier davon waren Leihspieler. Wie Ivan Ljubic, Amadou Dante und Christoph Lang.“
Es ist beeindruckend, was die Hartberger seit Jahren unter diesen Voraussetzungen leisten. Sie haben dazu immer eine sportlich gute Mannschaft, feiern tolle Erfolge.
Sturm-Geschäftsführer Thomas Tebbich
Grgic-Leihe nach Hartberg?
Die Leihen haben sich ausgezahlt. Alle drei Spieler etablierten sich bei Hartberg in der Bundesliga. „Wenn Spieler noch nicht so weit bei uns sind, für die 2. Mannschaft aber schon zu gut sind, war Hartberg in der Vergangenheit eine wirklich gute Plattform. Am Ende profitieren dann beide Mannschaften von diesem Austausch“, weiß Tebbich, der mit Leon Grgic aktuell wieder eine spannende Aktie in den Reihen hat, die allerdings bei Sturm trotz Top-Leistungen in der 2. Liga und in der Youth League wenig Spielpraxis in der Kampfmannschaft bekommt. Eine Leihe steht diesen Winter im Raum. Vielleicht sogar wieder nach Hartberg? „Das ist sicher eine Überlegung. Aber ich möchte meinem künftigen Sportchef-Kollegen da nicht vorgreifen.“
Gastgeschenke gibt es am Samstag beim Steirer-Duell trotz aller Vereinsfreundschaft jedenfalls keine. „Jetzt gilt es wieder im Liga-Alltag zu performen. Wir haben jetzt in Dortmund ein großes Spiel gemacht. Aber jetzt muss der Fokus wieder auf Hartberg gerichtet werden“, fordert Tebbich.
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