Ein T-Shirt um drei Euro, Schuhe zu Spottpreisen, Ballkleider um wenig Geld. In einer Welt, in der Fast-Fashion sowohl die Modeindustrie, als auch Handwerks- und Naturschutzverbände prägen, hat es sich eine Initiative aus Niederösterreich zur Aufgabe gemacht, wieder auf das echte Handwerk und bewusster Mode aufmerksam zu machen.
Angesichts der wachsenden Fast Fashion-Kultur wollen Ali Maghsood, Creative Direktor und Andreas Anibas Initiator und Maßschneider vom Modehandwerk Niederösterreich mit ihrem neuen Fashionfilm ein starkes Zeichen setzen.
Die Wegwerfmentalität im Modebereich erreicht auch in Österreich hohe Ausmaße: „Alleine in Österreich werden jährlich über 220.000 Tonnen Kleidung weggeworfen“, so Ali Maghsood. Mit dem Modehandwerk möchten sie Slow Fashion und maßgefertigte Kleidung fördern, die hochwertige und langlebige Alternativen bieten.
„Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, in der der Bezug zur Mode und zum Handwerk verloren geht. Unsere Initiative soll Konsumenten motivieren, wieder in Qualität statt Quantität zu investieren“, erklärt Ali Maghsood. Der Fokus liege dabei auf einem gesunden Konsum und dem Mut, „wieder zum Schneider zu gehen“. Dadurch sollen hochwertige Stücke entstehen, die nicht nur länger halten, sondern auch eine persönliche Geschichte haben.
„Viele junge Menschen wissen gar nicht mehr, dass es Schneider gibt“, ergänzt Andreas Anibas, der sich für die Ausbildung neuer Fachkräfte einsetzt. Ziel sei es, den Nachwuchs im Modehandwerk zu stärken und eine nachhaltige Plattform für junge Talente zu schaffen.
Auch Recycling und Wiederverwertung spielen eine wichtige Rolle. „Ein Kleidungsstück von der Mutter oder Großmutter umnähen zu lassen, schenkt ihm neues Leben und erzählt eine Geschichte“, so Ali Maghsood weiter. Dieses Umdenken in Richtung Qualität und Wertschätzung, anstelle von schnellen Impulskäufen, sei zentral.
„Slow Fashion bedeutet, dass hochwertige Materialien keine Verfallsdaten haben. Ein maßgeschneidertes Teil kann ein Leben lang Freude bereiten“, betont Andreas Anibas.
Mit medialer Unterstützung und wachsender Präsenz in der Modebranche möchten sie in Zukunft noch mehr Konsument erreichen und dafür sensibilisieren, sich mit den regionalen Modemachern und deren wertvollem Handwerk zu verbinden.
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