Urgestein sagt Servus

„Die Zeit in Hartberg war einfach nur genial!“

Sport-Nachrichten
09.11.2024 15:00

Zwei Legenden sagen Tschüss! Und einen besseren Rahmen hätten die Verantwortlichen vom TSV Hartberg nicht finden können. Ausgerechnet am Rande des Steirer-Duells gegen Sturm werden Ur-Hartberger Thomas Rotter, der den märchenhaften Aufstieg der Oststeirer von Beginn an mitverfolgte, sowie Ex-Stadionsprecher Gerhard Wilfinger, der 19 Jahre lang “The Voice“ in Hartberg war, vor dem eigenen Publikum verabschiedet.

Es war ein einschneidendes Erlebnis von Thomas Rotter. 1999 wurde der damals 7-Jährige von seinen Eltern beim TSV Hartberg angemeldet. Dass der Verteidiger Jahre später zum Inventar des Bundesligisten gehört – und das Hartberg überhaupt einmal in der höchsten Spielklasse spielen würde, war zu diesem Zeitpunkt undenkbar.

Thomas Rotter schaffte in Hartberg mit Spielern wie Ex-Goalie Swete (rechts) den märchenhaften Aufstieg von der Regionalliga bis in die Bundesliga. (Bild: GEPA pictures)
Thomas Rotter schaffte in Hartberg mit Spielern wie Ex-Goalie Swete (rechts) den märchenhaften Aufstieg von der Regionalliga bis in die Bundesliga.

Hartberg und Rotter – das gehört zusammen. Für keinen anderen Verein spielte der gebürtige Hartberger in seiner Karriere, kein anderes Logo zierte seine Brust. „Ich war und bleibe immer Hartberger“, lacht Rotter, der im Sommer seine Profi-Schuhe an den Nagel gehängt hat, mittlerweile aber (zumindest bis Sommer) noch für die zweite Kampfmannschaft in der Landesliga seine Knochen hinhält. 

Hartberg und Rotter – das war immer eine ganz besondere Geschichte. Während nahezu alle Spieler im Kader in Bundesliga-Zeiten Vollprofis waren, gab der mittlerweile 32-Jährige seinen Job bei der Gemeinde nie auf, arbeitete neben seiner Fußballkarriere stets ein paar Stunden in seinem Brotberuf. „Das war immer ein schöner Ausgleich. Auch weil ich diesen Job gehabt habe, war ein Wechsel eigentlich nie wirklich ein Thema für mich.“ In Hartberg stieg Rotter auch deshalb zur Klublegende auf. Auch wenn er oft schon abgeschrieben, sogar aufs Abstellgleis geschoben wurde, kämpfte sich der Ur-Hartberger immer wieder zurück in den Kader der Oststeirer – und war zeitweise sogar Kapitän.

Thomas Rotter trug auch öfters die Kapitänsschleife in Hartberg. (Bild: GEPA pictures)
Thomas Rotter trug auch öfters die Kapitänsschleife in Hartberg.
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Dass wir damals in dritter Instanz die Lizenz für die Bundesliga erhalten haben, ist noch immer ein absolutes Highlight. Das war sicher der schönste Moment.

Thomas Rotter

219 Spiele sollte er für Hartberg absolvieren, erlebte den Aufstieg von der Regionalliga bis zur Bundesliga als Aktiver hautnah mit. „Dass wir damals in dritter Instanz die Lizenz für die Bundesliga erhalten haben, ist noch immer ein absolutes Highlight. Das war sicher der schönste Moment – damals auf Mallorca, mit den anderen Burschen aus der Mannschaft. Dazu die Aufstiege, freilich auch die Nicht-Abstiegsfeiern“, bekommt Rotter, der noch immer seine Wohnung direkt hinter dem Stadion hat, heute noch Gänsehaut.  Gegen Sturm, den „großen Bruder“ aus der Landeshauptstadt, wird Rotter nun noch einmal gefeiert und vom Verein für seine Verdienste geehrt.

Vertraute Stimme
Einer, der Hartberg im Herzen trägt und dessen Stimme jeder TSV-Fan im Ohr hat, ist Gerhard „Gertschi“ Wilfinger. 19 Jahre lang war er der Stadionsprecher in der Profertil-Arena, sorgte über Jahre für gute Stimmung. Auch er wird gegen Sturm von den Klubverantwortlichen geehrt. „Es war eine Super-Zeit in Hartberg. Dass ich ausgerechnet gegen Sturm verabschiedet werde, ist ein Traum. Ich bin Hartberg so viele Jahre verbunden, aber auch Sturm-Fan seit der Volksschule. Ich habe ein blau-weißes Herz und eine schwarz-weiße Seele“, lacht Wilfinger, der einen großen Wunsch hat.

Gerhard Wilfinger (Bild: GEPA pictures)
Gerhard Wilfinger

 „Christian Ilzer und Uwe Hölzl waren hier in Hartberg ja Trainer. Ich hoffe, dass ich mit beiden vor dem Spiel noch ein Foto machen kann. Die Zeit mit ihnen ist unvergesslich“, ist dieses Steirer-Duell für „Gertschi“ ein ganz besonderes. Auch deshalb, weil er gesundheitlich endlich wieder fast ganz der alte ist. „Ich habe eine schwere Zeit hinter mir.“

Comeback steht bevor
Ganz aufhören will Wilfinger aber nicht, er bleibt mit dem Mikro in der Hand Stadionsprecher im Unterhaus. „Im Frühjahr in Hartberg/Umgebung – dort, wo vor 25 Jahren alles angefangen hat.“ Ganz aus Hartberg wird der Name Wilfinger ohnehin nicht verschwinden: „Der Fabian Wilfinger, der als Verteidiger einen Super-Job beim TSV macht, ist ja mein Großcousin. Ein Wilfinger geht, der andere bleibt. Und das ist auch gut so!“

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