Lieferstopp

Milchstreit trifft auch burgenländische Landwirte

Burgenland
07.11.2024 16:22

Die burgenländische Landwirtschaftskammer stellt sich hinter die Milchbauern und zeigt sich solidarisch mit Produzenten, die höheren Preis für ihre Milch fordern.

Harte Verhandlungen gibt es, wie berichtet, derzeit zwischen der Molkerei NÖM und der Lebensmittelkette Spar. NÖM fordert höhere Abnahmepreise. Weil Spar dies nicht akzeptiert, hat die Molkerei einen Lieferstopp verhängt. Dieser Milchstreit betrifft auch die burgenländischen Landwirte. Von den 71 Milchbetrieben liefern derzeit 40 an NÖM, der Rest an die Berglandmilch.

Preise rauf, Einkommen runter
Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich stellt sich nun hinter die Milchbauern und deren Genossenschaft. „Die hohen Preise für Düngemittel, Saatgut, Betriebsmittel, Verbrauchsmaterial und Energiekosten haben vor allem auch Bauern mit ihren Betrieben getroffen“, erklärt er. Gleichzeitig habe sich die Einkommenssituation der Produzenten verschlechtert, die Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft seien im Vorjahr um 14 Prozent gesunken.

Konsumenten sollen nicht mehr zahlen
Man wolle jedoch nicht, dass der Milchpreis für die Konsumenten steige, sondern, dass der Anteil an der Wertschöpfung, den die Bauern erhalten, höher ausfällt. Die derzeitige Aufteilung sehe etwa 45 Prozent für den Handel, 30 Prozent für den Bauern und 25 Prozent für die Molkerei vor. Konkret wolle man zwei Cent mehr pro Liter Milch, so Berlakovich und Otto Kaipel, Aufsichtsrat der Milchgenossenschaft Niederösterreich (MGN) – selbst Milchbauer in der Gemeinde Wiesfleck.

Zahl der Betriebe zuletzt stark zurückgegangen
Wenn sich die Wertschöpfung so weiter entwickle, müsse er seiner Tochter vielleicht auch einmal nahelegen, sich einen Job zu suchen, anstatt den Betrieb weiterzuführen, meint Kaipel. Berlakovich verweist darauf, dass 2018 noch 108 Betriebe ihre Milch an Molkereien geliefert hätten, heute seien es nur mehr 71 – ein Drittel weniger.

Vonseiten der Lebensmittelkette will man sich nicht mehr groß zu dem Thema äußern, es sei bereits alles gesagt. „Wir sind mit NÖM in Verhandlungen“, heißt es.

Laut Kaipel gehen lediglich rund sieben Prozent der NÖM-Milch an Spar.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Burgenland Wetter
1° / 5°
Symbol wolkenlos
-6° / 5°
Symbol wolkenlos
-4° / 5°
Symbol wolkenlos
-2° / 6°
Symbol wolkenlos



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt