Nach dem Sieg des Republikaners Donald Trump hat sich der scheidende US-Präsident Joe Biden am Donnerstag mit einer Rede an die Nation gewandt. Er setze sich für einen „friedlichen und geordneten“ Übergang zu Trumps Amtseinführung am 20. Jänner ein, erklärte er. Die Vorbereitungen würden bereits laufen.
Es sei notwendig, „die Temperatur zu senken“. „Ich hoffe, dass wir, egal wen Sie gewählt haben, einander nicht als Gegner, sondern als amerikanische Mitbürger betrachten können“, sagte Biden am Donnerstagvormittag (Ortszeit). In der Vergangenheit hatte Biden selbst Trump als Gefahr für die US-Demokratie bezeichnet und vor dessen Rückkehr ins Weiße Haus gewarnt.
Wie Trumps Wahlkampagne bereits zuvor mitgeteilt hatte, gratulierte Biden Trump zum Wahlsieg und lud ihn ins Weiße Haus ein. Dieser habe die Einladung auch angenommen und den Anruf geschätzt. Das Treffen soll bald stattfinden.
„Wahlsystem ist fair und transparent“
Die letzten Tage seiner Amtszeit will Biden noch voll nutzen. Man müsse für das Amerika, von dem man träume, weiterkämpfen. „Ich hoffe, dass wir die Frage nach der Integrität des amerikanischen Wahlsystems endgültig aus der Welt schaffen können. Es ist ehrlich, es ist fair und es ist transparent, und man kann ihm vertrauen – Sieg oder Niederlage“, sagte der Demokrat in seiner Rede.
Laut US-Medien laufen hinter den Kulissen bereits Sondierungsgespräche für Trumps neue Regierung. Sie würden in kurzer Zeit möglichst viel von ihrem Programm im US-Kongress durchdrücken wollen. Mit Spannung wird auch erwartet, wer in die Regierung kommen wird. Als Namen wurden etwa Verbündete wie Tech-Milliardär Elon Musk sowie der Impfgegner und zeitweilige Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy aufgezählt.
Hier können Sie die komplette Rede an die Nation nachhören:
Harris räumte Niederlage ein
Die demokratische Kandidatin und US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat am Mittwochnachmittag öffentlich ihre Niederlage eingeräumt. „Wir müssen das Ergebnis dieser Wahl akzeptieren“, sagte sie vor ihren Anhängerinnen und Anhängern in Washington. „Das Ergebnis dieser Wahl ist nicht das, was wir wollten, nicht das, wofür wir gekämpft haben, nicht das, wofür wir gestimmt haben.“ Auch sie versprach aber wie Biden, eine friedliche Machtübergabe sicherzustellen.
Unterdessen protestierten mindestens 200 Menschen vor dem Trump Hotel und Tower in Chicago. Auf einem Transparent war „Trump raus!“ zu lesen, zudem wurde ein Ende des israelischen Angriffs auf den Gazastreifen gefordert.
Die Wahl muss in den einzelnen US-Bundesstaaten noch bis zu den letzten Stimmen ausgezählt und bestätigt werden. Bis zum 11. Dezember steht das Ergebnis dann endgültig fest.
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