Die Baustelle des Kaufhaus-Skeletts auf der Wiener Mariahilfer Straße bleibt bis auf Weiteres im Dornröschenschlaf. Frühestens nächsten Sommer soll weitergebaut werden. Damit wird auch klar: Offenbar hat der Eigentümer neue Pläne für das Haus.
Die Hoffnung, dass die Kaufhaus-Baustelle in der Mariahilfer Straße noch vor Jahresende wiederbelebt wird, war trügerisch. Der neue Eigentümer des Signa-Konkursobjekts, der Wiener Immobilien-Tycoon Georg Stumpf, ließ nun – mit der Verlautbarung, dass der Kaufvertrag nun unwiderruflich gültig sei – die Katze aus dem Sack: Er will über die kommenden Monate hinweg für die Immobilie „das künftige Nutzungskonzept entwickeln“. Das Ziel sei dabei, „im Sommer 2025 ein abgestimmtes Projekt vorliegen zu haben“.
Neuer Eigentümer hat wohl neue Pläne für das Haus
Das bedeutet, dass zu den bisher schon elf Monaten Stillstand auf der Baustelle noch mindestens sieben weitere dazukommen, vermutlich aber mehr. Die Nachricht überrascht auch Insider. Selbst Konkursverwalter Clemens Richter war davon ausgegangen, dass die Bauarbeiten so schnell wie möglich wiederaufgenommen werden, da Stumpf möglichst schnell Erträge aus seiner Investition sehen wolle. Im Umkehrschluss dürfte das bedeuten: Stumpf hat für das Gebäude etwas anderes vor als die ursprüngliche Nutzung, als ein Kaufhaus mit angeschlossenem Hotel.
Ein weiteres Indiz, dass Stumpf nicht einfach das vorhandene Gebäude „zu Ende bauen“ will, ist die ursprüngliche Baugenehmigung. Die ist nur vier Jahre gültig, wovon schon zweieinhalb verstrichen sind. Ein Eigentümer, der angesichts dessen weitere sieben Monate Stillstand in Kauf nimmt, scheint nicht sonderlich am bisher bewilligten Bauvorhaben zu hängen.
Gemischte Gefühle im Bezirk
Der Bezirk sieht den Stillstand mit gemischten Gefühlen: einerseits Erleichterung, dass das Weihnachtsgeschäft auf der Mariahilfer Straße nicht von Baulärm gestört werden wird, andererseits aber Verunsicherung wegen des fortgesetzten Stillstands.
Das Rathaus reagiert vorerst gelassen und will abwarten, über welche Pläne Stumpf sprechen will. Zufrieden ist Baupolizei-Chef Gerhard Cech fürs Erste aber schon damit, dass das Haus nun endlich wieder einen Eigentümer hat – der damit auch allein für die Absicherung der Baustelle verantwortlich ist und sie nun winterfest machen muss.
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