Änderung gefordert

Die Landeshymne gerät erneut ins Visier

Die „Interessengemeinschaft Autorinnen Autoren“ startet einen neuen Anlauf, um eine Änderung der burgenländischen Landeshymne zu erreichen. Die Antwort fällt eindeutig aus.

Wenige Tage vor dem Landesfeiertag drängt die „IG Autorinnen Autoren“ erneut auf eine Neuausrichtung oder Weiterentwicklung der burgenländischen Landeshymne. „Wir glauben nicht, dass es auf Dauer sinnvoll ist, sich auf die Unabänderlichkeit einer Hymne zu berufen, die unter politischen Verhältnissen zustande gekommen ist, die weder heute bestehen noch wiederhergestellt werden sollen“, heißt es in einem offenen Brief an Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Kritik bereits im Vorjahr
Die IG hatte bereits im Vorjahr kritisiert, dass der Komponist Peter Zauner NSDAP-Mitglied war und die Hymne daher „historisch belastet“ sei.

Hymne als „Ständestaatsrelikt“
Nun geht man weiter ins Detail. Einerseits sei die Hymne noch ein „Ständestaatsrelikt“, andererseits gebe es in dem Lied keinen Hinweis auf die verschiedenen Volksgruppen des Landes. Auch sei keine einzige Zeile in einer der burgenländischen Minderheitensprachen verfasst.

Neue Interpretation
Als positives Beispiel, in welche Richtung die Hymne weiterentwickelt werden könnte, führt die IG die von Komponist Christian Kolonovits für „100 Jahre Burgenland“ neu interpretierte Version an.

Klare Antwort des Landes
Aus dem Landeshauptmann-Büro heißt es dazu: „An der burgenländischen Landeshymne wird unter Landeshauptmann Doskozil sicher nicht gerüttelt. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Landesidentität und wird es auch bleiben.“ Das Land habe schon im Vorjahr auf einen Vorstoß der „IG Autorinnen und Autoren“ reagiert und den renommierten Historiker Dr. Herbert Brettl beigezogen. Dieser habe den Text als „zeitgebunden“ und im Vergleich zu anderen vergleichbaren Hymnen als nicht belastet eingestuft.

Offen für kreative Auseinandersetzung
Für wissenschaftliche, aber auch künstlerische, kreative Auseinandersetzungen mit diesem Thema sei das Land jedoch immer offen. Das beweise die Einbindung von Christian Kolonovits bei den Feiern zu „100 Jahre Burgenland“. 

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