46 Prozent für ihn

Trump kommt immer besser bei Latinos an

Außenpolitik
08.11.2024 09:23

Donald Trump hat im US-Wahlkampf massiv Stimmung gegen Einwanderinnen und Einwanderer gemacht. Viele Latinos hat das aber nicht abgehalten, für ihn zu stimmen. 46 Prozent der Wählerinnen und Wähler, die sich selbst als Hispanics bezeichnen, machten ihr Kreuz bei Trump (siehe Video oben).

Vor vier Jahren, als Trump gegen Joe Biden verlor, betrug sein Anteil in dieser Gruppe gerade einmal 32 Prozent. Ursprünglich waren die Hispanics eine Kernwählerschaft der Demokratinnen und Demokraten. Nun stimmten am Dienstag nur noch 52 Prozent von ihnen für Kamala Harris.

Warum sich immer mehr US-Bürgerinnen und US-Bürger mit Wurzeln im spanischsprachigen Teil Lateinamerikas oder Spanien von Trump angezogen fühlen, hat laut Beobachterinnen und Beobachtern mehrere Gründe. „Die Republikaner haben die Demokraten in Wirtschaftsfragen immer übertroffen, wenn es darum ging, die Wähler zu erreichen. Dies war ein Referendum über die Wirtschaft, und das war für die hispanischen Wähler schon immer Thema Nummer eins, zwei und drei“, sagte die Vizepräsidentin der überparteilichen Latino-Wähler-Initiative UnidosUS, Clarissa Martinez De Castro.

Der designierte US-Präsident Donald Trump (Bild: AFP)
Der designierte US-Präsident Donald Trump

Schlechtere finanzielle Lage
Ungefähr zwei Drittel aller Wählerinnen und Wähler in den USA sind der Ansicht, dass die US-Wirtschaft in einer schlechten Verfassung sei. Fast jede zweite Person (46 Prozent) gab an, die finanzielle Lage ihrer Familie sei schlechter als noch vor vier Jahren.

Hinzu kommt, dass Hispanics tendenziell jünger sind als der Durchschnitt in den USA. Viele hatten somit weniger Zeit und Möglichkeiten, Vermögen aufzubauen, und waren überdurchschnittlich von der hohen Inflation und steigenden Hypothekenzinsen betroffen.

Trumps rhetorische Attacken gegen Einwanderinnen und Einwanderer, die illegal im Land sind, und seine angekündigten Massenabschiebungen schreckten die Hispanics nicht zwangsläufig ab. Etwa ein Viertel ist laut Edison-Research-Nachwahlbefragungen der Ansicht, dass Menschen ohne Papiere in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden sollen. Insgesamt sahen das vier von zehn Wählerinnen und Wählern so.

„Harris vertritt konservative Werte nicht“
Viele Latinos fänden es zudem gut, dass die Republikanerinnen und Republikaner für konservative Werte stünden, sagte ein Unternehmensmanager aus Mexiko (28). „Die drei wichtigsten Dinge sind Familienwerte, der Schutz von ungeborenen Leben und Religion. Ich habe nicht das Gefühl, dass Kamala diese Werte vertritt.“

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