Donald Trumps Sieg ist gerade einmal 48 Stunden alt, da zeigt die eingeläutete Zeitenwende bereits ihre hässliche Fratze. Schwarze US-Amerikaner wurden Ziel einer rassistischen SMS-Kampagne. Die Absender sind anonym, ihre Botschaften aber umso deutlicher.
Die Aktion umfasst mehrere Bundesstaaten – von New York bis Kalifornien. In den Nachrichten werden schwarze US-Bürger aufgefordert, sich an einer Adresse einzufinden, um in einen Bus zu steigen. Der würde sie auf eine Plantage bringen, sie seien ausgewählt worden, um als Sklaven zu arbeiten.
Unterschrieben ist der Eintrag häufig mit „Trump-Regierung“ oder mit „ein Trump-Anhänger“. Bislang wurde nicht bekannt, wer für die Nachrichten verantwortlich ist. Die ähnliche Wortwahl lässt darauf schließen, dass es sich dabei um eine koordinierte Aktion handeln dürfte.
Opfer teilen Hetznachrichten
Das FBI hat sich mittlerweile zu den Fällen geäußert: „Das FBI ist sich der beleidigenden und rassistischen Textnachrichten bewusst, die an Personen im ganzen Land verschickt wurden, und steht in dieser Angelegenheit mit dem Justizministerium und anderen Bundesbehörden in Kontakt.“
In sozialen Medien teilten Opfer Nachrichten, die sie erhalten haben. In einer heißt es etwa: „Sie wurden ausgewählt, ein Haussklave auf der Abingdon-Plantage zu werden.“ Dies sei „verpflichtend“.
Menschenrechtsorganisationen sind entsetzt. Derrick Johnson, Chef der Bürgerrechtsbewegung NAACP, teilte mit: „Die bedauerliche Realität, einen Präsidenten gewählt zu haben, der in der Vergangenheit Hass begrüßt und manchmal sogar dazu ermutigt hat, zeichnet sich vor unseren Augen ab.“
Beim Generalstaatsanwalt von Maryland, Anthony G. Brown, seien mittlerweile mehrere Beschwerden eingegangen. Die Texte seien auch an Kinder im Schulalter gesendet worden. Er bezeichnete die landesweite Kampagne in einer Mitteilung als „entsetzlich und inakzeptabel“.
Tasha Dunham aus Lodi, Kalifornien, erklärte der Nachrichtenagentur AP, ihre 16-jährige Tochter habe am Mittwochabend vor ihrem Basketballtraining eine der Nachrichten erhalten. Die Jugendliche sei darin mit ihrem vollen Namen angeschrieben worden. „Wenn man bedenkt, wie brutal und schrecklich die Sklaverei für unser Volk war, ist das schrecklich und besorgniserregend.“
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