Endlich Durchbruch

Forscher stellen 30 Mal stärkere Super-Akkus in Aussicht

Elektronik
18.04.2013 10:13
Forschern der US-amerikanischen Universität von Illinois ist offenbar ein Durchbruch in der Akkuforschung gelungen. Sie haben einen Lithium-Ionen-Akku entwickelt, der gegenüber aktuellen Modellen rund 30 Mal so viel Energie speichern und 1.000 Mal so schnell geladen werden kann. Der Leiter des Forschungsteams hofft, dass erste Geräte mit der neuen Akkutechnologie schon in ein oder zwei Jahren auf den Markt kommen könnten.

Während in den letzten Jahren die Miniaturisierung von Elektronik rasant vorangeschritten ist und heutige Smartphones mit ihren Quad-Core-Prozessoren und HD-Displays Technologien einsetzen, die noch vor fünf Jahren PCs und Notebooks vorbehalten waren, hat sich bei den zugehörigen Akkus erstaunlich wenig getan. Der Akku ist heute – nicht nur bei Smartphones, ebenso bei Elektroautos und anderen Technologien – der Flaschenhals, der den Fortschritt bremst.

Akku-Technologie schließt endlich auf
Der neue Akku der Forscher aus Illinois "könnte das alles ändern. Jetzt ist die Stromquelle so leistungsfähig wie der Rest", sagt William King, der Leiter der Akku-Forschungen. Seine neuen Akkus seien so leistungsfähig, dass ein damit ausgestattetes Handy über ein Starterkabel ein Auto in Gang setzen könnte, berichtet der Technikblog "Mashable".

Die Funktionsweise: Kings Team hat die wichtigsten Bestandteile eines Akkus – die Anode und die Kathode – extrem verkleinert und in einer 3D-Mikrostruktur angeordnet. Das sei den Forschern zufolge "ein neuer Weg, um die zwei Komponenten auf mikroskopischer Ebene zu integrieren und so einen kompletten Akku mit überlegener Leistung zu erschaffen".

Marktreife womöglich schon in ein bis zwei Jahren
Gegenüber dem Blog gibt King an, die neue Akkutechnologie habe das Laborversuchsstadium bereits hinter sich gelassen und man arbeite nun mit Partnern an der Systemintegration. Er hoffe, dass vielleicht in ein oder zwei Jahren erste Geräte mit den Super-Akkus auf den Markt kommen könnten. Bei den ersten damit ausgestatteten Geräten könne es sich etwa um Superkondensatoren in Funkgeräten und persönlicher Elektronik, also beispielsweise Smartphones, handeln.

Stimmen die Behauptungen Kings, so würde es sich bei seinen Super-Akkus auf Lithium-Ionen-Basis um den entscheidenden Durchbruch handeln, auf den die gesamte High-Tech-Industrie seit Jahren wartet. Smartphones, die nicht jeden Tag ans Netz müssen, und Elektroautos, mit denen auch längere Fahrten über Hunderte Kilometer – derzeit beträgt deren Reichweite üblicherweise zwischen 150 und 200 Kilometer – machbar sind, wären nicht länger bloße Science-Fiction. 

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