Terror-Pläne in Wien

Verurteilter Bursche (17) wieder festgenommen

Wien
08.11.2024 11:48

Der 17-Jährige hatte im vergangenen Jahr im Internet konkrete Anschlagspläne für Wien geäußert. Kurz darauf wurde er mit einem Messer am Wiener Hauptbahnhof angetroffen, brach sein Vorhaben jedoch ab. Bei seinem Prozess im April wurde er dann nach einem Monat Haft wieder entlassen. Nun ist der Teenager erneut wegen Terror-Plänen festgenommen worden.

Demnach wurde der Jugendliche am Mittwoch erneut wegen radikal islamistischer Umtriebe festgenommen. Er soll schon wieder auf sozialen Medien einschlägige Postings abgesetzt haben. Die Staatsanwaltschaft hat gegenüber der „Krone“ bestätigt, dass die Verhängung von U-Haft beantragt wurde – wegen Tatbegehungsgefahr sowie mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.

Anschlagsplan am Hauptbahnhof gerade noch abgebrochen
Im September 2023 hatte der Jugendliche einen Anschlag in Wien verüben wollen, indem er anfangs mit feuerwerkskörperähnlichem Kracher für Unsicherheit unter den Passanten sorgen wollte. Vor einer anschließenden Messerattacke soll er ebenfalls nicht zurückgeschreckt haben. Seine Pläne dazu postete er in sozialen Netzwerken. 

Mit einem Messer bewaffnet und im Tarnanzug hatte sich der damals 16-Jährige zum Wiener Hauptbahnhof begeben, allerdings hatte er wenig später seine Pläne wieder abgebrochen und verbrachte die Nacht in einer Moschee. Tage später wurde er von WEGA-Beamten festgenommen.

Deradikalisierung fehlgeschlagen
Bei seinem Prozess wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation fasste er 24 Monate aus – davon musste er acht Monate im Gefängnis sitzen. Fast sieben saß er bereits in Untersuchungshaft, das wurde angerechnet – nach einem Monat war er wieder auf freiem Fuß. Nach seiner Entlassung war der 17-Jährige in einer betreuten WG untergekommen, die sich um die Resozialisierung Jugendlicher kümmert. Weiters musste er an einem Deradikalisierungsprogramm teilnehmen.

Nach seiner Enthaftung dürfte er dem Gedankengut des IS jedoch nicht abgeschworen haben. „Er hatte leider Zugang zu einem Handy“, kommentierte David Jodlbauer, der Rechtsvertreter des erneut unter Terror-Verdacht gefallenen Jugendlichen, die jüngsten Entwicklungen.

Verdächtiger hatte Zugang zu Handy und Laptop
Wie sich nun herausgestellt hat, dürfte er in der WG nicht nur Zugang zu jenem Smartphone, sondern auch zu einem Laptop gehabt haben. Mit diesen Mitteln dürfte er weiter Propaganda für den IS betrieben und entsprechende Inhalte verbreitet haben. Am vergangenen Mittwoch verschwand er aus der WG und wurde als abgängig gemeldet. Beamte der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) sollen ihn dann wieder „eingefangen“ haben.

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