Zwei im Kofferraum

Schlepper pferchte acht Flüchtlinge in Pkw

Burgenland
09.11.2024 06:00

Ein Schlepper wollte insgesamt acht Männer über das Burgenland einschleusen. Aus Platznot musste er zwei von ihnen im Kofferraum verstecken. Doch bereits nach kurzer Zeit wurde er gefasst. 

Bequem dürfte es in dem Volvo mit französischem Kennzeichen jedenfalls nicht gewesen sein. Insgesamt neun Personen hatten sich in das Auto gequetscht, das nur für fünf Erwachsene vorgesehen ist. Am gemütlichsten war die Fahrt wohl noch für den Schlepper am Steuer und für den Beifahrer.

Zwei im Kofferraum
Auf der Rückbank hingegen waren die Platzverhältnisse schon recht beengt – fünf Männer saßen hier neben- und übereinander. Noch schlechter erwischt hatten es jedoch jene zwei, für die aus Platzgründen schlicht nur mehr der Kofferraum übrig blieb, in dem sie sich unfreiwillig aneinander kuscheln mussten.

Einsatz mit schnellem Erfolg
Der Schlepper dürfte erst kurz zuvor über die Grenze im Mittelburgenland gekommen sein und sich noch nicht lange auf burgenländischem Gebiet befunden haben, als die Polizei bereits eine Fahndung nach dem verdächtigen Fahrzeug startete. Der Einsatz führte rasch zum Erfolg. Kurz vor Wepppersdorf gelang es den Beamten, den voll beladenen Wagen anzuhalten. Die teilweise aufeinander sitzenden Männer ließen wenig Zweifel an der Vermutung, dass es sich um eine Schlepperfahrt handelte.

In einen Volvo wie diesen hatten sich der Schlepper sowie die insgesamt acht Flüchtlinge gequetscht. (Bild: Christian Schulter)
In einen Volvo wie diesen hatten sich der Schlepper sowie die insgesamt acht Flüchtlinge gequetscht.

Migranten froh über frische Luft
Nach und nach kletterten die eingepferchten Migranten aus dem Wagen. Angesichts des geringen „Reisekomforts“ dürfte den acht Männern aus Syrien dieses abrupte Ende ihrer Reise nicht ganz unrecht gewesen sein. Sie waren zwar wohlauf, aber auch froh, endlich wieder ins Freie zu kommen.

Für den Menschenschmuggler endete die Fahrt hingegen mit Handschellen. Eine Befragung war an Ort und Stelle nicht möglich, da er kein einziges Wort Deutsch konnte. Daher ist noch unklar, ob er auf eigene Faust oder im Auftrag einer Bande gehandelt hat. Der Armenier wurde festgenommen.

32 Schlepper wurden bereits gefasst
Bei dem Schlepper handelt sich um einen von insgesamt fünf Schleusern, die allein in der vergangenen Woche geschnappt werden konnten. Seit Jahresbeginn gelang es durch die gewissenhafte Arbeit der Polizei 32 Schlepper zu verhaften. Die Zahl der aufgegriffenen Flüchtlinge ist ungleich höher: Fast 3300 waren es heuer.

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