Heute vor 86 Jahren, am 9. November 1938, fanden die Novemberpogrome statt. Im gesamten Deutschen Reich brannten Synagogen, wurden jüdische Mitbürger gedemütigt, misshandelt, verhaftet, getötet. Dass es ausgerechnet am Vorabend des Gedenkens zu diesem unfassbaren Gewaltausbruch gegen israelische Fußballfans in Amsterdam, der Stadt von Anne Frank, kam, ist ein schrecklicher Zufall.
Und ein neuerlicher Beweis dafür, dass der Antisemitismus seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 immer stärker auf dem Vormarsch ist.
In Österreich kam es am Freitag zu einem Zwischenfall, bei dem Walter Rosenkranz (FPÖ) von Demonstranten daran gehindert wurde, im Namen des Parlaments einen Kranz am Judenplatz niederzulegen.
Als Nationalratspräsident ist das seine Pflicht und Aufgabe, man stelle sich nur vor, er wäre der Gedenkfeier ferngeblieben.
Es ist allerdings auch das Recht jüdischer Studenten, den deutschnationalen Burschenschafter davon abzuhalten. Übrigens geschah dies nicht mit Gewalt, wie Rosenkranz behauptete, sondern mit einer friedlichen Menschenkette. Rosenkranz forderte die Polizei auf, die Kranzniederlegung zu ermöglichen. Das wäre aber nur mit Gewalt möglich gewesen. Die Polizei reagierte richtig und schritt nicht ein.
Traurig, dass die Erinnerung an einen der dunkelsten Tage in unserer Geschichte von diesen Auseinandersetzungen überschattet wurde. Und gleichzeitig beruhigend, dass es genau so abgelaufen ist. Zumindest in Wien.
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