Selbstmordanschlag
Pakistan: Bombe explodiert an Bahnhof: 22 Tote
Großer Schock in Pakistan: Bei einer Explosion auf einem Bahnhof in der Unruheprovinz Belutschistan sind laut Polizei und Rettungskräften mindestens 22 Menschen getötet worden.
Dutzende weitere wurden mit Verletzungen ins Spital gebracht, wie Polizeivertreter am Samstag mitteilten. Die Explosion ereignete sich gegen 08.45 Uhr (04.45 MEZ) in Quetta, während die Fahrgäste am Bahnsteig warteten. Die Separatistengruppe „Befreiungsarmee von Belutschistan“ (BLA) bekannte sich zu der Tat.
Diese zielte „auf eine Einheit der pakistanischen Armee, die nach einer Ausbildung an der Infanterieschule über den Bahnhof nach Punjab zurückkehrte“, so die BLA in einer Erklärung. „Das Ziel waren Armeeangehörige der Infanterieschule“, sagte auch der Generalinspekteur der Polizei in der Provinz Belutschistan, Mouzzam Jah Ansari. Er gab die Zahl der Getöteten mit 24 an. Viele Verletzte befänden sich in einem kritischen Zustand.
Nach Polizeiangaben stand zunächst nicht abschließend fest, was die Explosion verursacht hatte. „Zunächst sah es so aus, als sei ein Sprengsatz in einem herrenlosen Gepäckstück deponiert worden, aber jetzt gehen wir davon aus, dass es sich um einen Selbstmordanschlag handelt“, sagte ein örtlicher Polizeibeamter vor Journalisten.
Separatistengruppen kämpfen gegen Sicherheitskräfte
Belutschistan liegt im Südwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan und dem Iran und ist die ärmste Provinz des Landes. In ihr kämpfen seit Jahrzehnten Separatistengruppen gegen die Sicherheitskräfte. Auch Islamistengruppen wie die pakistanischen Taliban sind dort aktiv. Regelmäßig kommt es zu bewaffneten und tödlichen Angriffen.
Die BLA ist die aktivste bewaffnete Separatistenbewegung in der rohstoffreichen Region. Die Miliz verstärkte in den vergangenen Jahren ihre Angriffe auf Sicherheitskräfte und Pakistaner aus benachbarten Provinzen.
Quetta ist die Hauptstadt der Provinz Belutschistan und die zehntgrößte Stadt Pakistans. Sie hat etwas mehr als eine Million Einwohner. In der Stadt leben Angehörige verschiedener Volksgruppen, und mehrere Sprachen werden gesprochen. Die größte Bevölkerungsgruppe bilden die Paschtunen.
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