Pep Clotet ist am Freitagabend völlig durchgedreht. Der Trainer des italienischen Drittligisten Triestina packte seinen Spieler Raimonds Krolli an der Outlinie und schüttelte ihn sekundenlang wie wild.
Die 33. Spielminute im Heimspiel Triestinas gegen Giana Erminio: Der Lette Krolli, Stürmer der Heimmannschaft, kassiert glatt Rot und fliegt vom Platz. Mit hängendem Kopf stapft er, sichtlich angefressen, Richtung Kabine. Kurz bevor er den Tunnel Richtung Garderobe betritt, biegt er noch einmal kurz ab. Sein Trainer hat ihn offenbar gerufen. Und der, Coach Clotet, ist völlig außer sich. Er packt seinen eh schon geknickten Spieler buchstäblich am „Krawattl“, reißt und zieht daran wie wild und schüttelt den Profi Sekunden lang durch. Der scheint völlig perplex, auch lethargisch und geht einfach weiter. Immerhin: Trainer Clotet ist einen Frust – kurzfristig – los.
Hitzkopf
Clotet, ein 47-jähriger Spanier, wurde seinem Ruf wieder einmal gerecht, wenn auch diesmal so deutlich wie bisher noch nie. In England war er unter anderem für Oxford United und Birmingham City tätig – die britischen Medien erinnern sich heute noch sehr gut an seine Hitzkopf-Mentalität. Er lieferte der Presse auch dort immer wieder Schlagzeilen. Dass einer einem Spieler im wahrsten Sinne des Wortes an die Wäsche ging, ist aber auch für seine Verhältnisse eine neue Dimension.
Ach ja: Geholfen hat der Wutausbruch des Cheftrainers übrigens nichts. Triestina verlor 0:1 – wegen eines späten Gegentors in der 87. Minute. Clotet hat sich bestimmt furchtbar geärgert.
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