Als Autor und Regisseur schenkte er uns großartige Serien wie „Braunschlag“, „Altes Geld“ oder „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“. Nun hat David Schalko einen Ausflug in die Fotografie gewagt. Warum er sich selber nicht als Fotograf bezeichnen würde, wie es zu der „Obsession“ kam und ob es eine Fortsetzung geben wird, verriet er der „Krone“.
„Begonnen hat es schon vor Jahren, als ich entdeckte, dass mitten unter uns unentdeckte Kreaturen leben. Da mir keiner glauben würde, habe ich sie fotografiert. Hunderte. Nein, Tausende habe ich festgehalten, bevor sie sich wieder aus dem Staub machen“, schreibt David Schalko im Vorwort seines neuen Bildbandes „Geister“. Nein, der Autor und Regisseur, dem wir grandioses Bewegtbild wie „Braunschlag“, „Altes Geld“ oder „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ zu verdanken haben, ist nicht verrückt geworden – jedenfalls nicht verrückter als sonst.
Die „Kreaturen“, von denen Schalko spricht, sind Risse, Flecken, Muster oder abgebrochener Putz, den er auf Hausmauern, in Hinterhöfen, auf der Straße oder in Stiegenhäusern entdeckt hat. Es sei eine Obsession. „Und damit diese Obsession aufhört, gibt es dieses Buch.“ Wie es zu dieser Obsession gekommen ist? „Ich habe irgendwann angefangen, diese Figuren am zu fotografieren am Boden und habe mit ihnen Kontakt aufgenommen“, verrät uns Schalko in der Wiener Galerie Ostlicht, wo die Bilder nun ausgestellt sind. „Ich wollte eigentlich nie etwas damit machen, es war immer nur für mich selber.“ Es sei „aus einer Laune heraus entstanden“. Erst Ostlicht-Galerist Peter Coeln überredete ihn zur Ausstellung und zum Bildband.
Das wollte natürlich bestaunt werden, etwa von Ex-Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann, Grandseigneur Michael Heltau, den Schauspielerinnen Stefanie Reinsperger, Caroline Peters und Caroline Frank, Heide Schmidt, Verleger Oscar Bronner oder Produzent und Regisseur Ulrich Seidl.
Wie Schalko der Ausflug in die Fotografie „Ich mach‘ das alles mit dem Handy und würde mich nie als Fotograf bezeichnen“, übt sich Schalko in Bescheidenheit. „Das hat für mich mehr mit Literatur zu tun, als mit Fotografie“, erklärt er. Warum das so ist, weiß man spätestens, wenn man die kurzen Begleittexte zu den Bildern gelesen hat. So oder so, es hat ihm auf jeden Fall großen Spaß gemacht und ob es eine Wiederholung oder Fortsetzung geben wird, beantwortet Schalko lachend: „Nein, es war ein einmaliger Ausflug.“ Schade eigentlich…
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