Ab Montag ringt eine Flut an abertausenden Delegierten aus aller Herren Länder in Aserbaidschan um das Weltklima. Rechtzeitig vor dem Klimagipfel warnt Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen vor „Superstürmen“ (siehe Video oben).
„Killerstürme, Dürren, immer neue Jahrhundertfluten und Hitzerekorde: Die Klimakrise ist die größte Sicherheitsherausforderung unserer Zeit“, erklärte die Grünen-Politikerin in Berlin. Die Klimakrise sei die größte Sicherheitsherausforderung unserer Zeit. Die Krise wüte unabhängig von Wahlen, wie die Überschwemmungen in Spanien und die jüngsten Hurrikane in den USA auf schmerzhafte Weise zeigten.
Abkehr von Kohle, Gas und Öl
Die Abkehr von Kohle, Gas und Öl, wie auf der Klimakonferenz 2023 beschlossen, lohne sich. „Jedes verhinderte Zehntelgrad Erderwärmung bedeutet weniger Krisen, weniger Leid, weniger Vertreibung.“
Zynischer Austragungsort
Der Erfolg dieser Klimakonferenz wird davon abhängen, ob sich die Staatengemeinschaft endlich auf ein sehr konkretes Ende von Kohle, Öl und Gas festlegen“, so auch WWF-Klimasprecher Reinhard Uhrig in der „Krone“. Der geforderte Zeitplan: In den wohlhabenden Ländern des globalen Nordens müsse das Aus für Kohle bis zum Jahr 2030 abgeschlossen sein, gefolgt von einem Ende der Erdgas-Verbrennung und dem Ausstieg aus Öl bis 2040.
Doch allein der Austragungsort der COP29 deutet das Gegenteil an und kann an Zynismus nicht übertroffen werden. Denn der vorderasiatische Staat ist voll auf fossile Ausbeutung konzentriert und Gipfelpräsident Muchtar Babajew war dereinst für den staatlichen Gaskonzern Socar tätig. Außerdem bittet just die sich auf Ökoenergie einschwörende EU um Gaslieferungen aus dem Gastgeberland der UNO-Konferenz.
Eine massive finanzielle Unterstützung des reichen Nordens für die ärmeren Länder unseres Planeten ist nichts anderes als eine Lebensversicherung für die ganze Welt.
WWF-Klimaexperte Reinhard Uhrig bleibt zu Hause
Bild: Jauschowetz Christian/Christian Jauschowetz
Virtuelle Teilnahme
Doch in Aserbaidschans Hauptstadt wird es in den kommenden beiden Wochen vor allem um die Finanzierung gehen. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, müssen – so sind sich die UNO-Experten sicher – zusätzliche Finanzmittel in Höhe von einer Billion (!) US-Dollar pro Jahr zur Unterstützung von ärmeren Ländern nötig. Uhrig wird übrigens aus Klimaschutzgründen nicht nach Baku jetten. Der Aktivist nimmt virtuell, aber voll registriert, an der Konferenz im fernen Aserbaidschan teil.
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