Ein Boxer ist es gewohnt, schwere Schläge einzustecken. Der Tod seines Bruders Daniel war für Marcos Nader aber sicherlich der schwerste Schlag. Mit der „Krone“ sprach er nun über die Pläne für die Zukunft, seine Familie, und warum er nun doch nicht gegen Fadi Merza antreten wird.
„Wir haben gewusst, dass der Moment irgendwann kommen wird“, erzählt Marcos Nader. Der sich letzte Woche für immer von seinem geliebten Bruder und Trainer Daniel verabschieden musste. Im Alter von nur 42 Jahren verlor er seinen letzten Kampf gegen die unheilbaren Nervenkrankheit MSA (Multisystematrophie).
„Dass wir jetzt aber lange trauern, das wäre absolut nicht in seinem Sinne gewesen“, versuchen Marcos und seine Familie den Blick nach vorne zu richten. Am 30. November findet zum 15. Mal die von Daniel Nader initiierte Bounce Fight Night statt. Benannt nach jenem Kampfsportklub, den er im Alter von 24 Jahren gründete, zum größten des Landes machte. „Daniel hat immer gesagt: Stillstand ist Rückschritt. In seinem Sinne werden wir jetzt alles weiterführen.“
Ein Plan, der Daniel ohnehin nicht besonders gut gefallen hatte, hat sich nun aber doch geändert. Im Frühjahr 2025 wollte Marcos noch einmal in den Ring steigen und gegen Fadi Merza antreten. „Das kann ich meiner Familie jetzt aber nicht antun“, schildert Nader. „Meine Mutter war immer dagegen und ich selbst werde im März zum dritten Mal Vater.“
Somit ist der Auftritt des mehrfachen Thaibox-Weltmeisters Fadi Merza als klassischer Boxer bei der Bounce Night Ende des Monats auch dessen letzter. „Ich möchte diesen Kampf Daniel widmen. Es ist mein letzter Auftritt, ich denke, das ist eine würdige Sache“, war auch der 46-Jährige geschockt von der Todesnachricht.
Blaues Auge für Fadi
Die erreichte ihn beim Training. Wo er sich beim Sparring mit dem Ukrainer Gleb Bakshi, der 2020 in Tokio Olympia-Bronze im Mittelgewicht erboxte, ein blaues Auge holte. Letzte Woche gab es beim Training im GYM23 in Alt Erlaa noch Tipps vom fünffachen Weltmeister Felix Sturm: „Die will ich noch umsetzen.“ Auch das ist ganz im Sinne von Daniel Nader.
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