Ein Besucherzentrum soll den bekannten Truppenübungsplatz Allentsteig für Gäste zum Juwel machen und seine verborgenen Stärken ausspielen. Denn das Interesse an der Geschichte und der unberührten Naturlandschaft des fast 16.000 Hektar umfassenden Areals ist groß. Das freut auch die Region, mit der nun noch enger zusammengearbeitet wird.
Die Aufregung und das Drama waren riesig, als Adolf Hitler vor dem Zweiten Weltkrieg 42 Dörfer bei Allentsteig aus ihrer Heimat vertrieb, um heute Österreichs größten Truppenübungsplatz (TÜPl) zu schaffen. Während dieses Kriegs befand sich dort ein Gefangenenlager für französische Offiziere, die sogar eine Lageruniversität gründeten. Allentsteig war aber etwa auch der Ort für einen großen Soldatenfriedhof, wo etwa 3500 Gefallene zusammengeführt und begraben wurden.
Führungen so gut wie immer ausgebucht
Der Truppenübungsplatz im Waldviertel ist inzwischen seit Jahren ein wahrer Besuchermagnet, durch den immer wieder rasch ausgebuchte Führungen angeboten werden. Dadurch, dass das Areal nur am Rande bewirtschaftet werden kann, bildete sich dort eine ganz besondere und unberührte Naturlandschaft, die bereits Naturschutzgebiet ist.
Rohdiamant durch Natur und Geschichte
„Der beste Naturschutz ist die militärische Nutzung. Denn der Beschuss ist schonender, als die sonstige land- oder forstwirtschaftliche Nutzung“, erklärt TÜPl-Kommandant Herbert Gaugusch die erlesene und seltene Tier- und Pflanzenwelt auf dem fast 16.000 Hektar großen Areal.
Um das mit starker Geschichte behaftete Naturjuwel zu bergen, geht man jetzt neue Wege und will mit der Region gemeinsam ein Besucherzentrum schaffen. „Das wird uns ermöglichen, Menschen vor Ort stärker einzubinden und transparenter zu werden. Ein Schritt zu mehr Offenheit und Verständlichkeit“, betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung für das gemeinsame Zentrum mit der Kleinregion „Herz des Waldviertels“.
Expertengruppe wird gebildet
Noch heuer soll eine Expertengruppe aus Heeresgeschichtlichem Museum, der Tourismusdestination, der Kleinregion und dem TÜPl gebildet werden, die bis Mitte nächsten Jahres erste Ergebnisse liefern soll. „Nicht isolieren, sondern integrieren“, lautet dabei das Credo.
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