In Tirol tagten kürzlich Dutzende Experten zum Thema Luftqualität. Das Messsystem im Land soll vernetzter werden. Maßnahmen zu Verkehr und Heizung verbessern nachweislich die Luftqualität.
Rund 90 internationale Experten für Luftgütemessung trafen sich in den vergangenen Tagen in Kufstein zu einer Fachtagung. Dabei waren auch die Messtechniker aus Tirol anwesend. „Bei unserer jährlichen Fachtagung geht es einerseits um technische Neuerungen und den Erfahrungsaustausch, aber auch um aktuelle Herausforderungen und Zukunftsprojekte“, erläutert Dionys Schatzer vom Fachbereich Luftgüte des Landes Tirol.
In diesem Jahr lag das Augenmerk für den Tiroler Luftgütemessdienst besonders auf der Digitalisierung – die Datenübermittlung von den rund 80 Messeinrichtungen in Tirol soll bald überall vollautomatisch erfolgen und in eine neue Datenbank einfließen, sodass es leichter wird, die Daten zu analysieren. So sollen Luftwerte künftig etwa besser mit Bodenproben oder Verkehrszählungen verglichen werden können.
Messwerte sind Basis für Regulierung des Verkehrs
Das sei für viele Entscheidungen wichtig, erklärt Umwelt-Landesrat René Zumtobel: „Schließlich dienen die Messergebnisse als Grundlage für zahlreiche Maßnahmen, beispielsweise im Verkehrssektor.“
Eine gänzliche Aufhebung der Maßnahmen hätte zur Folge, dass wir wieder mit Verschlechterung der Luftqualität zu kämpfen hätten.
René Zumtobel (SPÖ), Tiroler Landesrat für Verkehr und Umwelt
Entlang der Tiroler Autobahnen wurden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) früher ständig überschritten, woraufhin die EU ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich einleitete. Die Maßnahmen, die daraus folgten, kennt jeder: das sektorale und das Nachtfahrverbot für Lkw, das Fahrverbot für bestimmte Euroklassen und nicht zuletzt der „Lufthunderter“. Immer öfter bleiben die Messwerte entlang der Autobahnen seitdem im zulässigen Bereich. „Das ist erfreulich“, findet Zumtobel, erteilt einer gänzlichen Aufhebung der Maßnahmen aber eine klare Absage. Denn dadurch würde sich die Luftqualität in Tirol umgehend wieder verschlechtern.
Belastungen durch Feuerwerke und Heizungen
Die Luftgütemessung in Tirol erfasst nicht nur verkehrsbedingte Schadstoffe, sondern zum Beispiel auch die Ozon-Werte und die Feinstaubbelastung durch andere Faktoren. So sei erkennbar, dass in Tirol in den vergangenen Jahren viele Heizsysteme erneuert wurden und auch, dass die Schadstoffbelastung durch Silvesterfeuerwerke abgenommen hat.
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