Etwas gemein war es schon von der „Presse“. Die brachte am Sonntag ein nicht ganz neues Foto, auf dem Andreas Babler ein T-Shirt mit Che Guevara trägt. Das war bei einer Demonstration gegen Schüssels damalige Koalition mit der FPÖ.
Wegen eines längst toten marxistischen Revolutionärs muss heute keiner mehr in Ohnmacht fallen. Der weltweit florierende Handel mit sozialistischem Kitsch zeigt zumindest Kubas Verständnis für die einfachsten Mechanismen der Marktwirtschaft. Da geht es selten um guten Geschmack. Die Che-Bilder sind gewissermaßen die Pizza Hawaii der Politik.
Che Guevara ist zudem nicht nur ein Symbol der Linken. Auch ein rechter Geistesriese wie der ehemalige FPÖ-Boss Strache ließ sich als Che bewerben. Was soll’s? Es gibt ja auch Leute bei uns, die mit Palästinenserschals rumlaufen wie früher Jassir Arafat.
Vor einem Andreas Babler mit Che-Shirt muss keiner Angst haben. Es zeigt mehr etwas von der rührenden Naivität einer politisch aufgewühlten Seele.
Allerdings muss man schon über viel Fantasie verfügen, um zu sehen, wie ein derartig grundgestimmter Mensch zu einem belastbaren Koalitionsvertrag mit der alten ÖVP-Partie und den wirtschaftsliberalen Neos kommen könnte.
Es soll jetzt kein übermäßiger Druck ausgeübt werden. Aber selbst der öfter zu Scherzen aufgelegte Bundespräsident wird spätestens zu seiner Neujahrsrede erkennen müssen, dass keine Regierung auf Dauer auch keine Lösung ist.
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