Seit über zehn Jahren wird über einen geplanten Neubau des Management Center Innsbruck (MCI) diskutiert. Stehen tut dieser bis heute nicht. „Eine Lösung mit der BIG ist die letzte Chance, doch den Schritt hätte man schon viel früher gehen müssen“, betont Susanna Riedlsperger von den Neos.
Platten fallen von der Decke, Fensterscheiben bersten, manchmal fällt die Heizung aus, Projekte finden im Keller statt, die Luft ist zum Schneiden – die Mängelliste am MCI ist lange. Schon fast so lange, wie die Diskussion um den Neubau. Zu Erinnerung: Es gibt einen rechtsgültigen Landtagsbeschluss aus dem Jahre 2015 für den Neubau. Aber daran sieht man einmal mehr, wie viel Beschlüsse wert sind – nämlich nicht einmal das Papier, auf dem sie geschrieben stehen.
Dabei ist jedem klar, dass ein Neubau dringender denn je ist. Man möchte sich ja gar nicht vorstellen, wenn einem Studenten eine Platte auf den Kopf fällt. Und wenn das dann auch noch ein Amerikaner ist, dann wird es noch einmal spannender – Stichwort Schadenersatz.
„Wo sind die Rücklagen für Neubau?“
Spannend ist auch die letzte Woche von WK-Präsidentin Barbara Thaler aufgeworfene Frage nach den Rücklagen für den Neubau. Der Hausverstand – in der Privatwirtschaft – sagt: Wenn du etwas bauen bzw. kaufen willst, dann musst du dir davor etwas zur Seite legen. Aber vielleicht ist der politische Hausverstand ja ein anderer.
Es war ja allen klar, dass der ,Do-it-yourself’ Tiroler Weg auch beim MCI zum Scheitern verurteilt war.
LA Susanna Riedlsperger
„Durch Zögern ging wertvolle Zeit verloren“
Ähnlich wie Thaler sehen es auch die Neos. „Ein MCI-Neubau mit der BIG ist die letzte Chance. Diesen Schritt hätte man schon viel früher gehen müssen. Es war ja allen klar, dass der ,Do-it-yourself’ Tiroler Weg auch beim MCI zum Scheitern verurteilt war. Durch das Zögern ging wertvolle Zeit verloren, die komplizierte Neuvergabe juristisch auf stabile Beine zu stellen bzw. die Möglichkeit vergaberechtlich genauestens zu prüfen“, betont die pinke LA Susanna Riedlsperger.
Was die Kritik von Thaler an der Finanzierung betrifft, findet Riedlsperger ebenfalls klare Worte: „Egal, ob das MCI neu gebaut wird oder letztendlich an der Finanzierung scheitert, es wird eine lückenlose Aufklärung brauchen, wie es so weit kommen konnte, wer dafür verantwortlich ist und vor allem, wer an dieser ganzen Farce verdient hat.“
Die Neos sehen sich auch in ihrer Kritik am gesamten Prozess rund um den Totalunternehmer bestätigt. „Statt für mehr Transparenz und Kostenwahrheit zu sorgen, ist genau das Gegenteil eingetreten. Niemand kann wirklich erklären, wie es zu dieser absurden Kostenexplosion kommen konnte und die Verträge bleiben weiterhin eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Regierung“, sagt die Abgeordnete Riedlsperger abschließend.
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