Nebel, Nebel, Nebel

Nur Wetterwunder kann Saisonstarts noch retten

Oberösterreich
12.11.2024 08:00

Die November-Witterung bleibt in Oberösterreich – abgesehen von den Gipfeln überm Nebel – depressiv. Ein Ort hat gar erst fünf Sonnenstunden abbekommen. Touristiker lugen schon leicht ängstlich in den Kalender, denn die Wintersaisonstarts sind eingetragen, aber Schnee ist keiner in Sicht.

„Schneekanonen – Feuer frei!“ – am Hochficht wurden am Montag unter der Nebelgrenze nahe der Mittelstation, wo es zu Mittag noch null Grad hatte, während am Gipfel bei 6 Grad die Sonne schien, die künstliche Beschneiung erfolgreich getestet.

September-Schnee schon lange weg
Denn am 7. Dezember sollen hier und auf der Wurzeralm regulär die Lifte fahren. Schon am Tag vorher soll am Kasberg und Dachstein-West die Saison eröffnet werden, in Hinterstoder sogar am 30. November. Vom September-Winter mit bis zu 50 Zentimeter Schnee ist nichts mehr übrig, und weder Josef Haslhofer von GeoSphere Austria noch sein Meteorologen-Kollege Konstantin Brandes von Ubimet haben namhaften Schneefall in den Wetterkarten stehen.

Nebel ohne Ende
Dafür Nebel ohne Ende. „In Kremsmünster gab es heuer in November erst fünf Sonnenstunden, in Micheldorf sieben, in Wels acht“, schaut Brandes in die Statistik. Ob in Wels die für November durchschnittlichen 30 Sonnenstunden erreicht werden, traut er sich nicht zu versprechen. Dafür gab’s oben am Feuerkogel bis Montag schon 85 Sonnenstunden.

Es wird noch schlimmer
In dieser Tonart geht’s weiter und es wird sogar schlimmer, wenn sich am Mittwoch über dem Nebel noch Wolken ausbreiten. Die bringen ein bisschen Regen – oberhalb von 700 Metern Seehöhe auch ein paar Schneeflocken. Nur am Samstag dürfte es aufreißen, und die Sonne durchkommen. „Nächste Woche wird’s laut derzeitigen Modellen föhnig und damit gibt’s bessere Chancen auf Sonne. Aber das kann morgen schon wieder anders aussehen. Eine echte Dynamik, die den Nebel ausputzt, ist derzeit nicht zu sehen“, sagt Haslhofer.

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Die Westströmung fehlt derzeit. Das wäre das Weihnachtstauwetter, das alles aus- und wegputzt. Ob vorher Schnee kommt, ist völlig offen.

Josef Haslhofer, Meteorologe bei GeoSphere Austria

„Krisenjahre helfen Tourismusbranche“
Es bräuchte also ein kleines Wetterwunder, damit die Saisonstarts auf den Bergen in der Winter-Wunderland-Postkartenidylle halten. Denn auch die Temperaturen werden zumindest für die kommenden neun Tage kaum unter null Grad sinken. Für das letzte November-Wochenende steht in den Langfrist-Prognosen ein Kaltlufteinbruch, aber ob der kommt, darauf wettet noch niemand. Die Touristiker sind aber zuversichtlich. „Nachdem wir heuer im Sommer den Rekord des Vorjahres leicht ausbauen konnten, hoffen wir auch auf den Winter. Die vergangene Saison war die bisher beste in der Geschichte in Oberösterreich“, so Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner. Er glaubt, dass Krisenjahre fürs Freizeit--Geschäft gar nicht so schlecht sind: „Die Leute gönnen sich etwas, wollen einmal abschalten vom Negativen.“

Bis zu 66,90 Euro pro Pistentag
Fürs Abschalten auf oö. Pisten müssen Erwachsene für Tageskarten bis zu knapp 66,90 Euro – die Preise oftmals dynamisch und richten sich nach Wetter, Auslastung und Vorbuchungen.

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