Keine Pause für Anna Jermolaewa: Die Biennale-Künstlerin stellt in der Galerie 422 in Gmunden ihre hochpolitischen Werke aus. Sie spannt außerdem den Bogen von Venedig an den Traunsee – und setzt eine Tradition fort.
Noch bis 24. November bespielt Anna Jermolaewa den Österreich-Pavillon in Venedig mit ihrer politischen Kunst, wir haben darüber berichtet.
Nun spannt ihre Ausstellung in der Galerie 422 in Gmunden den Bogen von Venedig an den Traunsee. Hier ist eine Fotoserie zu sehen, die den Weg von Telefonzellen dokumentiert, die vom Erstaufnahmezentrum Traiskirchen bis nach Venedig reisten.
Kunst und Lebensgeschichte
Jermolaewas Kunst ist einerseits biografisch. Die aus Russland geflohene Künstlerin, die an der Linzer Kunstuni eine Professur hat, arbeitet ihre eigene Migrationserfahrung auf. Andererseits hinterfragt sie Phänomene der Wahrnehmung, präsentiert etwa eine Zuschauertribüne mitten in einem leeren Kornfeld. Auch hier schwingt ein Seitenhieb auf Diktaturen mit. Oder sie öffnet ihre Kunst für gewaltlosen Widerstand gegen autoritäre Regimes.
Sie setzt auch Tradition fort
In Gmunden trifft sie auf Sarah Rinderer, die bei Jermolaewa studierte. Diese beschäftigt sich mit Flaggen und Sprachbildern. Die Professorin und Studentin im Duo?
„Im Jahr 2009 habe ich hier ausgestellt, und zwar auf Einladung von Peter Kogler, meinem ehemaligen Professor. Diese ,Tradition‘ wird nun quasi weitergeführt“, sagt Jermolaewa. Eine tolle Schau in Gmunden am Puls der Zeit mit dem Titel „Wechselnde Sicht“ (bis 23. 11.)!
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