Das 70-Millionen-Projekt Aupark auf dem Areal der Disco Mausefalle in Stans kam nie zustande. Jetzt muss der Grundeigentümer den Urzustand herstellen. Ein Ende mit Schrecken . . .
„Ein Albtraum – und manchmal flossen sogar Tränen“, schnauft Hans („Giovanni“) Riedmann, wenn er auf die vergangenen zwei Jahre zurückblickt. In dieser Zeit suchte er nach Nachfolgelösungen für das Großprojekt Aupark.
Multifunktionaler Bau geplant
Das Gebäude sollte – wie berichtet – auf acht Stockwerken Business, Gesundheit, Handel, Gastro und Unterhaltung vereinen. Im Herbst 2022 zerschlugen sich die Pläne, Corona plus die in der Folge explodierenden Baukosten waren aber eine Krise zu viel.
Nachfolgelösung blieb aus
Seither sondierte die Eigentümerfamilie mit vielen Investoren, um das Baurecht auf dem rund 8000 m² großen Areal zu vergeben – letztlich vergeblich. „Die Zeiten für solche Projekte sind leider unsicher“, konstatiert der bekannte Unterländer Unternehmer.
Die Zeiten für solche Projekte sind leider unsicher.
Hans Riedmann, Grundbesitzer
Gemeinde wird Bescheid zur Verfüllung ausstellen
Nach einigen „Gnadenfristen“ hat die Gemeinde Stans nun keine andere Wahl, als das Zuschütten der Baugrube (geschätzte Kubatur rund 25.000 m³) zu verfügen. „Der Bescheid geht demnächst hinaus“, bestätigt Bürgermeister Michael Huber. Die Kosten für die Verfüllung dürften sechsstellig sein und müssen vom Grundeigentümer getragen werden. Auch Firmen, die bereits umfangreiche Arbeiten rund um die Riesen-Baugrube leisteten, schauen wohl durch die Finger.
Bonitätsprüfung und Bankgarantie blieben aus
Für Riedmann ein Ende mit Schrecken, finanziell „umbringen“ werde ihn dieser Flop aber nicht. Hat man selbst Fehler gemacht? „Wir haben eigens einen Anwalt beauftragt, der die Bonität des ursprünglichen Bauherrn prüfen sollte, das wurde offenbar nicht gemacht.“ Zudem fehlte eine Bankgarantie und das Verhängnis war nach der Pleite der Errichtungsgesellschaft perfekt.
Jeder einzelne Arbeitsplatz hätte der Gemeinde jährlich rund 1000 Euro gebracht.
Michael Huber, Bürgermeister von Stans
Gemeinde Stans trauert erhofften Einnahmen nach
Auch für die Gemeinde Stans ist der Aupark ein schwer verdauliches Kapital. „Es wären rund 300 Arbeitsplätze entstanden. Jeder einzelne hätte der Gemeinde jährlich rund 1000 Euro gebracht“, rechnet Bürgermeister Huber grob vor. Mit dem Bescheid habe man ohnehin großzügig abgewartet. Nun strebt er – wie auch Riedmann – das Zuschütten der Grube in der winterlichen Niedrigwasserperiode an. Im Sommer hatte sich hier sogar ein See gebildet.
Alle Zukunftshoffnungen will der Dorfchef jedoch nicht begraben: „Die Widmung als Gewerbegebiet bleibt, ebenso die Vorarbeiten im Erdreich für eine Bodenplatte.“
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