„Mausefalle“-Areal

Zuschütten beendet Albtraum rund um Mega-Baugrube

Tirol
12.11.2024 07:58

Das 70-Millionen-Projekt Aupark auf dem Areal der Disco Mausefalle in Stans kam nie zustande. Jetzt muss der Grundeigentümer den Urzustand herstellen. Ein Ende mit Schrecken . . .

„Ein Albtraum – und manchmal flossen sogar Tränen“, schnauft Hans („Giovanni“) Riedmann, wenn er auf die vergangenen zwei Jahre zurückblickt. In dieser Zeit suchte er nach Nachfolgelösungen für das Großprojekt Aupark.

Multifunktionaler Bau geplant
Das Gebäude sollte – wie berichtet – auf acht Stockwerken Business, Gesundheit, Handel, Gastro und Unterhaltung vereinen. Im Herbst 2022 zerschlugen sich die Pläne, Corona plus die in der Folge explodierenden Baukosten waren aber eine Krise zu viel.

Baumaterial zeugt noch von den großen Plänen (Bild: Andreas Moser)
Baumaterial zeugt noch von den großen Plänen

Nachfolgelösung blieb aus
Seither sondierte die Eigentümerfamilie mit vielen Investoren, um das Baurecht auf dem rund 8000 m² großen Areal zu vergeben – letztlich vergeblich. „Die Zeiten für solche Projekte sind leider unsicher“, konstatiert der bekannte Unterländer Unternehmer.

Zitat Icon

Die Zeiten für solche Projekte sind leider unsicher.

Hans Riedmann, Grundbesitzer

Gemeinde wird Bescheid zur Verfüllung ausstellen
Nach einigen „Gnadenfristen“ hat die Gemeinde Stans nun keine andere Wahl, als das Zuschütten der Baugrube (geschätzte Kubatur rund 25.000 m³) zu verfügen. „Der Bescheid geht demnächst hinaus“, bestätigt Bürgermeister Michael Huber. Die Kosten für die Verfüllung dürften sechsstellig sein und müssen vom Grundeigentümer getragen werden. Auch Firmen, die bereits umfangreiche Arbeiten rund um die Riesen-Baugrube leisteten, schauen wohl durch die Finger.

Bonitätsprüfung und Bankgarantie blieben aus
Für Riedmann ein Ende mit Schrecken, finanziell „umbringen“ werde ihn dieser Flop aber nicht. Hat man selbst Fehler gemacht? „Wir haben eigens einen Anwalt beauftragt, der die Bonität des ursprünglichen Bauherrn prüfen sollte, das wurde offenbar nicht gemacht.“ Zudem fehlte eine Bankgarantie und das Verhängnis war nach der Pleite der Errichtungsgesellschaft perfekt.

Zitat Icon

Jeder einzelne Arbeitsplatz hätte der Gemeinde jährlich rund 1000 Euro gebracht.

Michael Huber, Bürgermeister von Stans

Gemeinde Stans trauert erhofften Einnahmen nach
Auch für die Gemeinde Stans ist der Aupark ein schwer verdauliches Kapital. „Es wären rund 300 Arbeitsplätze entstanden. Jeder einzelne hätte der Gemeinde jährlich rund 1000 Euro gebracht“, rechnet Bürgermeister Huber grob vor. Mit dem Bescheid habe man ohnehin großzügig abgewartet. Nun strebt er – wie auch Riedmann – das Zuschütten der Grube in der winterlichen Niedrigwasserperiode an. Im Sommer hatte sich hier sogar ein See gebildet.

Alle Zukunftshoffnungen will der Dorfchef jedoch nicht begraben: „Die Widmung als Gewerbegebiet bleibt, ebenso die Vorarbeiten im Erdreich für eine Bodenplatte.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt