Die Kür des neuen Parteiobmanns fand in einem geheimen Wahlgang statt. Der Neo-Parteichef bedankte sich daraufhin bei den Parteifunktionären "in Demut" für das geschenkte Vertrauen. "Ich lade alle ein, geschlossen hinter dieser Partei zu stehen", so Ragger. Im Hinblick auf die kommende Nationalratswahl im Herbst 2013 und die bevorstehende Arbeit als einzige Oppositionspartei in Kärnten sei das Votum laut FPK als "starkes Zeichen der Geschlossenheit" zu deuten.
FPÖ-Bundesparteichef Heinz-Christian Strache war die Zufriedenheit über den Wahlausgang deutlich anzusehen. "Ich nehme das Ergebnis zur Kenntnis. Die Kärntner Freunde haben eine klare Entscheidung getroffen", meinte Strache.
Vier Stellvertreter gewählt
Zu den vier Stellvertretern des FPK-Obmanns wurden Josef Lobnig, Maximilian Linder und Josef Jury sowie Sandra Wassermann gewählt. Die höchste Delegiertenzustimmung erhielt Lobnig mit 80,8 Prozent der Stimmen, gefolgt von Jury mit 68,8 Prozent und Linder mit 68,5 Prozent. Mit dem vierten Platz und 63 Prozent der Stimmen musste sich Wassermann begnügen.
Ragger seit 1999 im Kärntner Landtag
Der 40-jährige Ragger aus Wolfsberg gilt als sehr ehrgeizig. Schon 1999 zog der Rechtsanwalt für die FPÖ in den Kärntner Landtag ein. 2008 wurde er stellvertretender Klubobmann des BZÖ, nach der Wahl 2009 Soziallandesrat. Raggers Ära als Soziallandesrat in Kärnten war durchaus von Einsparungen geprägt. Für großen Wirbel sorgten etwa Kürzungen beim Heizkostenzuschuss und die Wiedereinführung des Pflegeregresses, der nach Ansicht einiger Funktionäre den Ausschlag für die katastrophale Niederlage bei der Landtagswahl gegeben hatte. Ragger bekam den einen Regierungssitz, welcher der FPK noch geblieben ist. In seiner Zuständigkeit liegen nun "Rechtliche Angelegenheiten".
Ragger ist zudem der Einzige aus der früheren FPK-Führungsriege, der die Schlappe bei der Landtagswahl am 3. März politisch überlebt hat: Ex-Parteichef Kurt Scheuch zog sich unmittelbar nach der Niederlage zurück, der frühere Landeshauptmann Gerhard Dörfler wurde nach langen Diskussionen in den Bundesrat weggelobt (siehe Infobox), Ex-Landesrat Harald Dobernig schließlich verzichtete auf die Annahme seines Landtagsmandats.
Krenn nach Niederlage gelassen
Krenn nahm seine Niederlage mit Gelassenheit zur Kenntnis. "Wir haben erreicht, dass ab sofort auch kritische Stimmen in der Partei wahrgenommen werden müssen", sagte Krenn in einer ersten Reaktion. Im Vorfeld hatte Krenn Ragger vorgeworfen, seine Kandidatur zu behindern, und von einer "vorgegaukelten Erneuerung durch eine immer noch funktionierende Seilschaft" mit Uwe und Kurt Scheuch gesprochen.
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