Früher Saisonstart

Schmale Skipiste auf grünem Berg erhitzt Gemüter

Tirol
12.11.2024 11:01

Von winterlichen Verhältnissen ist man in Jochberg, Teil des bekannten Skigebiets Kitzbühel, noch weit entfernt – dennoch können Skifahrer und Snowboarder dort bereits eine schmale Piste hinunter brausen. Ein TikTok-Video (siehe unten) von dem Schneeband auf dem grünen Berg erhitzt aktuell die Gemüter.

Pünktlich mit dem Beginn der Wintersportsaison ist eine Debatte rund um die Sinnhaftigkeit von schmalen, künstlich angelegten Schneebändern auf Tirols Bergen entbrannt.

Kritik: „Mit Gewalt Winter erzwingen“
Ein TikTok-Video, das ein schmales Schneeband in der Ortschaft Jochberg zeigt, lässt die Wogen in der Netzgemeinde hochgehen. „Einfach nur krank“, schreibt ein User unter den Beitrag. „Mit aller Gewalt den Winter erzwingen“, kommentiert ein anderer das Video. Ein weiterer kritisiert: „Und dafür werden Tausende Liter Diesel verblasen.“

Hier sehen Sie den TikTok-Beitrag:

Möglich ist das schmale Schneeband durch Schnee-Recycling: Die weiße Pracht aus der vergangenen Saison wurde am Resterkogel konserviert und Anfang November für die Skipiste verwendet.

Aber nicht alle Kommentare sind negativ. „Schnee von letztem Jahr? Wo ist das Problem“, fragt ein TikTok-Nutzer. „Da wird nix erzwungen. Das ist Schnee, der vom letzten Jahr übrig geblieben ist. Der wurde übern Sommer isoliert und jetzt schon mal verteilt“, klärt ein anderer auf.

Skiclubs sind froh über Weg- und Zeitersparnis
Seit 8. November sind die Pisten am Resterkogel nicht nur für Nachwuchsrennläufer und Kaderathleten, sondern auch für Hobbysportler zugänglich. Einheimische Sportklubs können die Aufregung nicht verstehen:  „Mit Kindern und Schülern gehen wir immer Anfang November auf den Schnee, da erspart uns die Strecke am Resterkogel viele Kilometer Anfahrt und auch Zeit“, erklärte Christine Pletzer-Hörl vom Kitzbüheler Skiclub gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“.

Laut Reinhard Klier, Vorstand der Stubaier Gletscherbahnen und Sprecher der Tiroler Seilbahnen ist die Verwendung von Depotschnee für die Umwelt unbedenklich – es werde keine Chemie oder Strom für die Schneeerzeugung eingesetzt. Er plädiert dafür, dass jeder Betreiber selbst entscheiden solle, wann die Saison gestartet werden soll.

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