Der aserbaidschanische Staatschef Ilham Aliyev hat mit seiner Rede auf der UNO-Klimakonferenz für Aufregung gesorgt. So seien die Öl- und Gasvorkommen in seinem Land ein „Geschenk Gottes“, das niemandem vorgehalten werden sollte. „Denn der Markt braucht sie, die Menschen brauchen sie.“
Öl und Gas seien genauso natürliche Ressourcen wie Gold, Kupfer, Wind oder die Sonne. „Uns anzuklagen, dass wir Öl haben ist so, als wenn man uns anklagt, dass Baku mehr als 250 Sonnentage im Jahr hat.“ Der aserbaidschanische Staatschef nutzte seine Rede auf der UNO-Klimakonferenz auch gleich, um westlichen Umweltorganisationen gezielte Verleumdungskampagnen gegen sein Land vorzuwerfen. Deren politisches Wissen und Kultur seien mangelhaft.
Der 62-Jährige regiert die ehemalige Sowjetrepublik seit fast 20 Jahren mit eiserner Hand. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) machen Öl und Gas rund 90 Prozent der Exporte des Landes aus.
Im Vorfeld hatte es Kritik an fehlenden klimapolitischen Ambitionen Aserbaidschans gegeben. Zudem werfen Politikerinnen und Politiker der autoritären Führung vor, Menschenrechte nicht einzuhalten.
Guterres: „Reiche verursachen das Problem“
Wenig begeistert von der Rede dürfte unter anderem UNO-Generalsekretär António Guterres gewesen sein. Zumindest sprach er selbst von „vermeidbarer Ungerechtigkeit“, die Reichen würden das Problem verursachen und die Ärmsten den höchsten Preis zahlen. Guterres rief die Staats- und Regierungschefinnen und -chefs dazu auf, ihre Versprechen einzulösen und aus den klimaschädlichen fossilen Energien auszusteigen.
Zudem müssten sie Geld in die Hand nehmen, um entstandene Verluste und Schäden abzufedern. Über die Finanzierung von Klimaschutz und das Anpassen in ärmeren Ländern wird in Baku jetzt auf der zweiwöchigen UNO-Weltklimakonferenz verhandelt. „Klimagelder sind keine Almosen, sie sind ein Investment. Klimaschutz ist keine Option, es ist eine Pflicht. Die Uhr tickt“, betonte Guterres.
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