Nach der höchst überraschenden „einvernehmlichen Trennung“ zwischen dem SCR Altach und Frauen-Trainer Bernhard Summer am Abend vor der Bundesliga-Partie bei Bergheim (0:0) am vergangenen Wochenende, ist im Rheindorf einiges in Bewegung gekommen. Jetzt soll die Situation evaluiert und in der Folge neue Strukturen geschaffen werden.
„Vielleicht haben wir das Thema Frauenfußball und die beim FFC Vorderland gewachsenen Strukturen ein klein wenig unterschätzt“, gesteht Christoph Längle, Geschäftsführer der SCR Altach Spielbetriebs GmbH. Dabei ist der 54-Jährige in dieser Funktion nur bedingt für die Damenabteilung – die erst vor dieser Saison aus der SPG Altach/Vorderland in den Klub überführt wurde – zuständig. Dennoch bemüht sich Längle darum, neue Strukturen zu schaffen.
Verantwortung soll verteilte werden
„In den letzten Wochen sind einige Themen aufgetaucht, die uns so bisher gar nicht bewusst waren“, erklärt das Klub-Urgestein, das die Altacher Geschicke bereits seit fast einem Vierteljahrhundert maßgeblich mitbestimmt. Einer dieser Punkte sei etwa die Alleinverantwortung von Frauen-Sportchef Tobias Thies. „Das möchten wir zukünftig auf mehrere Schultern verteilen.“
Nachdem Thies – der auch als Schiedsrichter in der Schweizer Super League pfeift, aktuell wegen eines Achillessehnenrisses aber pausieren muss – sich zuletzt nach Differenzen bezüglich der sportlichen Ausrichtung von Trainer Berni Summer getrennt hatte, soll er nun mit Längle, sowie Herren-Sportdirektor Roland Kirchler und dem Aufsichtsratmitglied Martin Kessler neue Wege für die Altach-Girls festlegen.
Weiterhin Bundesliga, aber neue Zielsetzung
Eines steht für Längle bereits vorab fest: „Wir wollen auch in Zukunft mit den Damen in der Bundesliga spielen!“ Dennoch könnte es gravierende Veränderungen geben. „Es gilt zu prüfen, ob wir unsere Erwartungshaltung ändern müssen – ob es das Ziel bleibt, sich in einer immer härter umkämpften Bundesliga für einen Europacupplatz zu qualifizieren“, so der Manager, dem auch die eine oder andere Verflechtung rund um das Team ins Auge gestochen ist. „Zudem würde ich mir wünschen, dass wir wieder mehr Spielerinnen haben, die sich zu 100 Prozent mit Vorarlberg und dem Klub identifizieren. Das ist ein wenig verloren gegangen.“
Synergetische Trainerlösung
Apropos verloren: Nach dem Verlust von Summer wird Co-Trainer Jakob Jakob die restlichen drei Partien im Herbst das Team betreuen. Was Summers Nachfolge angeht, hätte Längle einen Ansatz: „Wir suchen ja einen Nachwuchsleiter. Eventuell finden wir eine Lösung, die diese, als auch die Position des Damen-Trainers inkludiert. Das wäre eine spannende Synergie.“
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