Eine Linzer Radwerkstatt wollte 20 Euro wegen des Zeitaufwands für die Beantragung des Reparaturbonus kassieren. Ein Linzer (20) sah das nicht ein, da der Informationshotline zufolge eine Bearbeitungsgebühr nicht vorgesehen war. Schlussendlich wurde sie ihm doch erlassen.
Mein Fahrrad hatte ein Problem mit dem Bremssystem, daher hab’ ich es zur Werkstatt gebracht“, berichtet ein 20-jähriger Linzer, der anonym bleiben will. „Dort war man sehr freundlich, hat mich gleich gut beraten und einen Termin ausgemacht, worauf ich das Bike dort gelassen habe“, erzählt der bis dahin hochzufriedene Kunde.
Gebühr kam ihm merkwürdig vor
Doch dann kam eine SMS: „Da stand drinnen, wie viel die Reparatur kostet, plus 20 Euro Bearbeitungsgebühr für den Reparaturbonus, die in bar zu bezahlen seien.“ Weil das dem Radfahrer merkwürdig vorkam, rief er die Reparaturbonus-Hotline an, gleich mehrmals. „Dabei habe ich mehrere Antworten bekommen. Der Konsens war aber, dass Partnerbetriebe keine Bearbeitungsgebühr von Kunden einheben dürfen, die vom Reparaturbonus Gebrauch machen wollen.“
Nach Diskussion erlassen
Als der Drahtesel schließlich fertig war, konfrontierte der Linzer die Mechaniker mit seiner Recherche. „Ich musste lange diskutieren, und auf die Aussagen der Hotline-Mitarbeiter verweisen“, so der Kunde. Nachgelassen wurden ihm diese Extrakosten aber erst, als er anbot, gemeinsam mit dem zuständigen Mechaniker beim Telefondienst anzurufen. „Daraufhin hat man mir die 20 Euro zähneknirschend abgeschlagen“, so der 20-Jährige. „Aber ich finde es schade, dass diese Diskussion überhaupt nötig war – schließlich sollte der Reparaturbonus einen finanziellen Anreiz und nicht erst recht wieder Kosten schaffen.“
Ministerium: Gebühr nicht vorgesehen
Auch auf Nachfrage beim Klimaministerium in Wien hieß es: „Das Erheben einer Förderungsgebühr ist in unserem Förderungssystem nicht vorgesehen. Die Antragsstellung übernimmt der Partnerbetrieb auf reparaturbonus.at.“ Dort werde der Bon geprüft und eingelöst. Dann habe der Partnerbetrieb vier Wochen Zeit, um den Refundierungsantrag zu stellen. Nach dessen positiver Beurteilung werde die Förderung an die Kunden ausbezahlt.
Werkstatt verteidigt sich
Ganz so einfach sei es nicht, verteidigt sich die Radwerkstatt auf „Krone“-Nachfrage: „Der Bonus stellt für uns einen großen Mehraufwand dar. Wir müssen alles einzeln einreichen. Wenn es nicht klappt, müssen wir Fehler suchen, älteren Kunden bei der Antragstellung helfen und so weiter. Anstatt wie andere Betriebe alle Preise zu erhöhen, erheben wir pro Antragstellung eine Bearbeitungsgebühr – schließlich kostet sie uns Arbeitszeit.“
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