Bei der Vollversammlung der Arbeiterkammer bewegten die Ankündigungen Wallners die Gemüter ganz besonders.
Die Ankündigung der neuen schwarz-blauen Landesregierung, beim schulischen Assistenzpersonal möglicherweise zu sparen, lässt die Wogen seit Tagen hochgehen. Im Fokus stehen unter anderem Schulsozialarbeiter, Krisenbegleitlehrer, pädagogische Berater und weitere Assistenzkräfte – Unterstützungspersonal, das im Schulalltag eine wichtige Rolle spielt, um Lehrer und das System insgesamt zu entlasten und Kinder zu fördern. Landeshauptmann Markus Wallner hatte angekündigt, die „Effizienz des Assistenzpersonals“ überprüfen zu wollen und sprach zudem von „Strukturreformen“. Formulierungen, die als Hinweis auf bevorstehende Kürzungen gedeutet wurden.
Schulen brauchen keine Einsparungen
Die Fraktionsmitglieder der Arbeiterkammer machten bei der gestrigen Vollversammlung keinen Hehl aus ihrer Ablehnung gegen diese Pläne. „Alles, was wir in den Bildungsbereich investieren, kommt uns auch zugute“, betonte AK-Präsident Bernhard Heinzle (FCG). Eine Resolution, die von der FSG eingebracht wurde, wurde mehrheitlich verabschiedet. Darin wird die Landesregierung aufgefordert, die geplanten Einsparungen zu verwerfen. Die Verantwortlichen der AK warnen zudem davor, dass der Abbau von Assistenzkräften das Lehrpersonal zusätzlich belaste und langfristig die Qualität der Bildung für Vorarlbergs Schüler gefährde. „Schulen brauchen keine Einsparungen, sondern ein nachhaltiges Plus an Ressourcen, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden“, heißt es in der Resolution.
„Es ist höchste Zeit, in die Zukunft unserer Kinder zu investieren, anstatt kurzfristige Einsparungen auf Kosten der Bildung vorzunehmen“, erklärte AK-Vizepräsidentin Manuela Auer (FSG). Ihre Kritik richtete sich auch an die Haltung der Landesregierung, die auf „Effizienzsteigerung“ setzt, statt den tatsächlichen Bedarf an Schulen anzuerkennen. Auer machte deutlich, dass die Situation an den Schulen bereits jetzt angespannt sei und weitere Kürzungen „katastrophale Auswirkungen“ auf die pädagogische Qualität und die Belastung der Lehrkräfte hätten. Auch die Lehrergewerkschaft und die Grünen äußerten sich bereits besorgt.
Gerechtes Bildungssystem
Die Schulen bräuchten dringend mehr, nicht weniger Unterstützungspersonal, um auf komplexe Herausforderungen wie soziale Konflikte und erhöhten Betreuungsbedarf reagieren zu können. Die AK bekräftigt mit der Resolution ihre Entschlossenheit, sich weiterhin für ein gerechtes Bildungssystem einzusetzen. Lediglich die freiheitlichen Arbeitnehmervertreter gaben sich als Anwälte der schwarz-blauen Regierung und agierten nach dem Motto: Alles nicht so schlimm!
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