Das Salzburg Museum baut gerade in großem Stil um: Die Neue Residenz – der derzeitige Sitz des Museums – wird umfänglich saniert. Zusätzlich wird die bestehende Museumsfläche erweitert. Dort wird das Wiener Belvedere mit einer Dependance einziehen. Kostenpunkt: 48 Millionen Euro netto.
Unbezahlbar hingegen ist die Freude des Museums über historische Zufallsfunde während des Aushubs der Baugrube. „Wir sind unter anderem auf Baureste aus der römischen Kaiserzeit gestoßen. Wir wollen auch noch ins 1. Jahrhundert vordringen, die Holzbauphase genauer untersuchen“, erzählt Ulrike Hampel, Leiterin der Archäologie im Salzburg Museum.
Besonders entzückt waren die Archäologen über eine schlüpfrige Wandmalerei, die bei den Abtragungen zum Vorschein kam. Darauf zu sehen: Ein Mann mit etwas zu knappem Lendenschurz, der den Blick auf sein beträchtliches Glied freigibt. „Der Mensch war immer schon gleich gestrickt“, muss Hampel schmunzeln.
Die historischen Spuren der Zeit, auf die das Museum bei den Grabungen im Laufe der Bauarbeiten stößt, sollen architektonisch in das neue Museumserlebnis miteinfließen. So wird der zweite Innenhof in Anlehnung an die ehemalige Gartenanlage des Erzbischofs Wolf Dietrich gestaltet. Dieser hatte dort ab 1600 seinen Garten. Das Grün kehrt künftig auf den bis dato als Parkplatz genutzten Innenhof zurück. Ein Brunnen bietet Abkühlung.
Bis diese Zukunftsvision Realität wird, dauert es allerdings noch ein bisschen. Anfang 2027 will man die Besucher dann in der neuen Umgebung willkommen heißen.
Während der Bauphase ist kein Ausstellungsbetrieb möglich. Das Salzburg Museum zeigt seine Sammlung – in der sich wohl auch bald der Lendenschurz-Mann befindet – derweil an anderen Orten in Stadt und Land.
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