Schrecklicher Befund

„Mama, ich bin doch gesund und hab’ keinen Krebs“

Oberösterreich
13.11.2024 11:20

Ihre Haare hat sie verloren, ihre Lebensfreude nicht. Bei der vierjährigen Melina aus dem Bezirk Grieskirchen wurde Leukämie diagnostiziert. Die kleine Patientin hat trotz schmerzhafter Behandlungen ihre Fröhlichkeit nicht verloren, kämpft tapfer gegen ihre lebensbedrohliche Erkrankung an. 

Melina aus dem Bezirk Grieskirchen war immer ein fröhliches, lebhaftes und gesundes Mädchen. Doch Anfang Juni fiel Mama Daniela auf, dass die Vierjährige ein geschwollenes Augenlid hat. „Es sah aus, als hätten sie Gelsen gestochen“, sagt die 33-Jährige, die sich vorerst keine Sorgen machte.

Nach einer Woche war aber die Schwellung noch da. „Inzwischen war sie hart geworden. Wir vermuteten, dass das ein Gerstenkorn sein könnte – im Internet hab’ ich nachgelesen, dass es wieder weggehen kann“, so die Mutter.

Melina hat den Blutkrebs inzwischen akzeptiert. (Bild: zVg)
Melina hat den Blutkrebs inzwischen akzeptiert.

Als Melinas Augenlid in den folgenden Tagen weiter anschwoll, ging Daniela mit der Tochter zum Hausarzt, der sie an einen Augenarzt überwies. Die Vierjährige bekam eine entzündungshemmende Salbe, doch die brachte keine Linderung. Im Klinikum Wels-Grieskirchen wurde ihr Lid per Ultraschall genau untersucht. „Wir sollten stationär dableiben, denn sie wollten auch Melinas Blut kontrollieren“, erklärt Daniela.

Furchtbare Nachricht
Der Laborbefund war ein Schock. „Es hieß, die Werte passen nicht. Dann fiel die Diagnose: Leukämie.“ Mutter und Tochter wurden auf die Onkologie-Abteilung des Kepler Uniklinikums Linz überstellt.

Mama Daniela kümmert sich rund um die Uhr um ihre kranke Tochter. (Bild: Wenzel Markus/Markus Wenzel)
Mama Daniela kümmert sich rund um die Uhr um ihre kranke Tochter.

Die behandelnden Ärzte teilten Daniela mit, dass Melina 33 Tage dort bleiben müsse. „Wir haben das zuerst nicht begreifen können, unsere Tochter war immer sportlich, hat geturnt und sich gesund ernährt. Ich selbst hab’ zwei Wochen gebraucht, bis ich ernsthaft realisieren konnte, was das bedeutet“, erzählt Daniela. Auch Melina wollte von einer Erkrankung nichts wissen. „Mama, ich hab’ keinen Krebs, ich bin gesund“, protestierte das Mädchen.

Melina hatte lange, blonde Haare, die ihr leider ausfielen (Bild: zVg)
Melina hatte lange, blonde Haare, die ihr leider ausfielen

Büschelweise Haare ausgefallen
Während der Chemo-Therapie verlor die kleine Patientin ihre langen, blonden Haare. „Die sind ihr büschelweise ausgegangen, und sie hat auch einen Infekt gekriegt“, erzählt die Mama.

Der Spitalsaufenthalt verlängerte sich für Mutter und Tochter noch um eine Woche. Melina lernte inzwischen, ihre Krankheit zu akzeptieren: „Der Blutkrebs ist jetzt Teil ihres Lebens – und sie ist auch wieder fröhlich.“

Die Vierjährige besitzt eine sogenannte „Mut-Perlenkette“, die leider immer länger wird. Für jede Chemo, Bluttransfusion oder sonstige Behandlung steht eine Perle. Fünf Intensiv-Therapieblocks sind zu absolvieren. Derzeit muss das Mädchen einmal wöchentlich ins Spital zur 24-Stunden-Chemo samt Lumbalpunktion (Rückenmark).

Melinas „Mut-Kette“ ist bereits extrem lang, wird leider immer länger. (Bild: zVg)
Melinas „Mut-Kette“ ist bereits extrem lang, wird leider immer länger.

Kein Kuscheln mehr mit Haustieren
Beim Verlassen des Krankenhauses ist sie jedes Mal derart geschwächt, dass sie nicht allein gehen kann. Daheim muss alles steril gehalten, das Trinkwasser gefiltert werden. Ihre geliebten Hasen und Katzen darf Melina nicht streicheln, auch Freundinnen nicht treffen. Ihr Wunsch: Sie würde gerne einmal ans Meer reisen.

Die Eltern Daniela (33) und Robert (41) mit ihrer krebskranken, aber meist fröhlichen Melina (Bild: Wenzel Markus/Markus Wenzel)
Die Eltern Daniela (33) und Robert (41) mit ihrer krebskranken, aber meist fröhlichen Melina

Papa Robert (41) ist Schichtarbeiter. Er kümmert sich daheim um den Haushalt, unterstützt seine Ehefrau und die Tochter aber auch sonst nach vollen Kräften. Mutter Daniela ist für Melina nun Mama, Erzieherin und beste Freundin in einer Person. Wegen der Krebsdiagnose kann sie als Kindergartenhelferin derzeit nicht arbeiten, was der Familie auch finanzielle Sorgen bereitet: „Die Bakteriengefahr wäre zu groß.“ 

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Die Eltern glauben fest daran, dass ihre Melina wieder gesund wird.

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