Vielen Politikern steckt der Wahlsieg von Donald Trump noch in den Knochen. Die P8 Marketing GmbH hat in einer Umfrage erhoben, welche Auswirkungen seine zweite Präsidentschaft für Europa haben wird. Die Ergebnisse sind spannend und ein Weckruf an die EU.
Mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen hatten Politikexperten bei den Wahlen in den USA gerechnet. Und lagen gänzlich daneben. Der frühere Präsident Donald Trump gewann haushoch gegenüber seiner Rivalin Kamala Harris und konnte sogar alle „Swing States“ für sich behaupten. Über die Auswirkungen des Sieges auf Europa wurde in den vergangenen Tagen mehrfach berichtet.
Nun präsentiert auch die P8 Marketing GmbH mit Sitzen in Innsbruck, Salzburg und Wien eine Umfrage zu dem Thema. 501 Personen haben österreichweit (nicht repräsentativ) daran teilgenommen.
Rund 70 Prozent sind der Meinung, dass sich die EU geschlossener gegenüber den anderen Weltmächten behaupten muss.
Georg Hofherr
Bild: P8 Marketing GmbH
Fast 60 Prozent rechnen mit schwacher Wirtschaft
Die Ergebnisse sind spannend und zugleich ein Weckruf an die Politiker in Österreich und den anderen EU-Staaten. Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten (58%) gibt an, dass die Wirtschaft in Europa unter Trumps Präsidentschaft schwächer wird. Ein Viertel glaubt, dass sie gleich bleiben wird. Lediglich 17 Prozent sind der Meinung, dass die europäische Wirtschaft stärker wird (siehe Grafik).
Abgefragt wurde auch das Thema Verteidigung. Hier befürchten 39 Prozent, dass diese schwächer wird. Dass sie gleich bleibt, vermuten 36 Prozent. „Die europäische Verteidigung wird stärker“, sagen nur 26 Prozent.
Befürchtung, dass Europa ins Hintertreffen gerät
Was die globale Bedeutung Europas betrifft, geben 45 Prozent der 501 Befragten an, dass diese sinken wird. 35 Prozent vermuten, dass sie gleich bleibt, weitere 20 Prozent haben die Hoffnung, dass die weltpolitische Bedeutung Europas steigt.
„Braucht die Europäische Union mehr Kompetenzen im Bereich Wirtschaft, Verteidigung und Außenpolitik, um sich mit klaren Positionen gegen die USA, China und Russland zu behaupten“, wollte P8 ebenfalls wissen. Darauf antworten 71 Prozent, dass die EU mehr Kompetenzen in der Wirtschaft braucht. 72 Prozent fordern in der Außenpolitik mehr Kompetenzen und 61 Prozent im Bereich Verteidigung.
Klarer Auftrag: Sparen bei den öffentlichen Ausgaben
Und wie schätzen die Teilnehmer der Umfrage die Wirtschaftsentwicklung in Österreich ein? „Ich erwarte eine negative Entwicklung“, sagen 35 Prozent. Exakt ein Drittel rechnet mit einer gleich bleibenden Entwicklung, während 32 Prozent eine positive Zukunft erwarten. Angesichts dieses Ergebnisses verwundert es nicht, dass 75 Prozent auf die Frage, ob Österreich bei den öffentlichen Ausgaben sparen und dafür die Steuern reduzieren soll, mit einem klaren Ja antworten. Laut P8-Chef Georg Hofherr „ist das ein klarer Auftrag an die nächste Bundesregierung“.
Wie bei den vergangenen Umfragen wollte die P8 Marketing GmbH auch dieses Mal wissen, wie glücklich die Österreicherinnen und Österreicher sind. Demnach liegt das sogenannte Glücksbarometer bei 3,3 Zählern. Zum besseren Vergleich: Im August dieses Jahres lag der Wert bei 3,4. Im Vorjahr schwankte er zwischen 3,4 im Mai und ebenfalls 3,3 im September.
„Gutes Aussehen“ ist Nebensache
Bei den Faktoren, die zum Glück beitragen, liegt die Gesundheit mit 82 Prozent weiter an erster Stelle. Gleich dahinter folgt mit 71 Prozent der Umstand, keine Geldsorgen zu haben. Auf dem dritten Platz landet die „intakte Familie“ mit 66 Prozent. Dahinter reihen sich die Partnerschaft (63%), ein schönes Zuhause (56%) und die Sicherheit (52%) ein. Am wenigsten wichtig für das persönliche Glück ist den Österreicherinnen ein „gutes Aussehen“ (24%).
Sparstift regiert bei den Weihnachtsausgaben
Ganz und gar nicht glücklich sind die Befragten mit den Steuern. Die konkrete Frage dazu: Sind Menschen in Österreich, die Vollzeit arbeiten, steuerlich benachteiligt? Darauf antworten 68 Prozent mit Ja. Knapp ein Viertel (26%) antwortet mit Nein und sechs Prozent meinen, dass ihnen das egal ist.
Zum Abschluss noch ein Blick auf das Weihnachtsfest, das sich mit großen Schritten nähert: 51 Prozent der Befragten wollen heuer gleich viel wie im Vorjahr für Geschenke ausgeben. Beinahe ein Drittel (31%) wird sparen und weniger investieren. Lediglich 18 Prozent wollen für Präsente unter dem Christbaum mehr ausgeben. „Die Konsumlaune der Österreicher sinkt“, sagt P8-Chef Hofherr.
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