Erster E-Motor-Elfer

Porsche 911 T-Hybrid: Sakrileg oder richtig gut?

Motor
13.11.2024 10:55

Der Porsche 911 – bei dem bisher höchstens Scheibenwischer oder Flügelverstellung elektrisch angetrieben werden – wurde tiefgreifend elektrifiziert. Und das reicht beim neuen Hybridantriebsstrang weiter als bis zu einem Elektromotor im Getriebe. Stephan Schätzl war mit dem German Performance Car of the Year unterwegs – seine Eindrücke hier im Video!

(Bild: kmm)

Konkret sprechen wir hier vom Porsche 911 Carrera GTS T-Hybrid. Sein Sechszylinder wurde komplett neu entwickelt. Er verlor einen seiner beiden Turbolader, der wurde jedoch offenbar mehr als adäquat ersetzt. Und zwar auf dreierlei Weise. Zunächst durch Hubraum. Der neue Boxer kommt statt drei nun auf 3,6 Liter.

(Bild: Stephan Schätzl)

Zum Hybrid wird das Triebwerk durch eine permanenterregte Synchronmaschine im verstärkten Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe. Die unterstützt den Boxermotor bereits ab Leerlaufdrehzahl mit einem Antriebsmoment von bis zu 150 Nm und stellt eine Leistung von bis zu 40 kW/54 PS zur Verfügung.

Der neue T-Hybrid-Motor (Bild: Porsche)
Der neue T-Hybrid-Motor

Beide Elektromotoren koppelt Porsche an eine 400-Volt-Batterie mit 1,9 kWh Bruttokapazität (klein wie eine klassische 12-Volt-Starterbatterie). Dadurch kann der Klimakompressor elektrisch statt per Riemen angetrieben werden, was über dem Motor Platz schafft für Pulswechselrichter und DC-DC-Wandler.

Die Hochvoltbatterie nimmt den Platz der 12-Volt-Batterie vor der Frontscheibe ein, diese wandert nach hinten.

Der elektrische Turbolader (Bild: Porsche)
Der elektrische Turbolader

Die Elektrifizierung geht weiter
Der verbleibende Turbolader bekam einen Elektromotor verpasst, der nicht nur den Lader antreibt, wenn noch nicht genug Abgas zur Verfügung steht, sondern auch als Generator mit bis zu 11 kW (15 PS) Energie aus dem Abgasstrom gewinnen kann. Das Ansprechverhalten ist mit dem einen E-Lader logischerweise besser als vorher mit den beiden konventionellen.

Der Verbrennungsmotor leistet mit 485 PS schon allein 5 PS mehr als sein Vorgänger. Die Systemleistung mit dem integrierten E-Motor beträgt 541 PS, also insgesamt 61 PS mehr als bisher. Damit beschleunigt der Hybrid-Elfer trotz seines Mehrgewichts von 50 kg (inklusive serienmäßiger Hinterradlenkung etc.) vor allem in der Startphase besser als der Vorgänger und nimmt ihm beim Standardsprint vier Zehntel ab: 3,0 Sekunden. Das Höchsttempo gibt Porsche mit 312 km/h an (Vorgänger: 311 km/h).

(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)
(Bild: Stephan Schätzl)

Auch Fahrwerk überarbeitet
Die Hinterachslenkung ist beim GTS nun Serie. Die Wankstabilisierung bindet Porsche in das Hochvoltsystem des „Performance Hybrid“ ein. Dies ermöglicht den Einsatz einer elektrohydraulischen Steuerung, wodurch das System noch flexibler und präziser arbeitet. Das Sportfahrwerk ist 10 mm tiefergelegt und hat adaptive Dämpfer.

Neues Design innen wie außen
Dank der nun serienmäßigen LED-Matrix-Scheinwerfer entfallen die Bugleuchten, der gewonnene Platz wird in Kühlluftöffnungen investiert. Zur neuen Aerodynamik gehören adaptive Frontdiffusoren in der Unterbodenverkleidung, die gemeinsam mit den Kühlluftklappen gesteuert werden. Die Sensorik der Assistenzsysteme befindet sich nun hinter einer Hochglanzfläche unterhalb des Kennzeichens.

Gestartet wird künftig per Knopfdruck. (Bild: Porsche)
Gestartet wird künftig per Knopfdruck.
(Bild: Porsche)
(Bild: Porsche)

Der Innenraum ist serienmäßig zweisitzig, optional aufpreisfrei 2+2-sitzig. Das Kombiinstrument ist jetzt digital, 12,6 Zoll groß und gebogen. Das 10,9 Zoll große Zentraldisplay bleibt unverändert. Apple CarPlay wird nun tief integriert. Ein QR-Code vereinfacht das Anmelden im System mit der Porsche ID.

(Bild: Stephan Schätzl)

Das kostet der neue 911 T-Hybrid
Die Preise für das 911 Carrera GTS Coupé beginnen bei 220.948 Euro, Cabrio knapp 20.000 Euro teurer, Allrad weitere 10.000 Euro. Targa nur mit Allradantrieb, Preis fast identisch mit dem des entsprechenden Cabrios. Erste Auslieferungen in Österreich Ende 2024.

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(Bild: KMM)



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