Nachdem die sogenannte Bib-Affäre von der FIA eigentlich im Oktober schon für beendet erklärt worden ist, hat der Protest mehrerer Teams zu einer erneuten Inspektion geführt. Gleich mehrere Spezialisten rückten in den Werkshallen in Milton Keynes an, um alles genau unter die Lupe zu nehmen. Am Ende stand ein erneuter Freispruch. Und auch ein weiterer Schummel-Vorwurf wurde inzwischen untersucht ...
Die anhaltenden Schummel-Vorwürfe rund um den Formel-1-Rennstall von Red Bull haben die FIA erneut zum Handeln gezwungen. Zwar hatte man bereits rund um das Rennwochenende in Texas die sogenannte Bib-Affäre für beendet erklärt, doch, um endgültig einen Schlussstrich zu ziehen, hat man nun eine Gruppe von Spezialisten in die Fabrikhallen des Teams geschickt, wie „Motorsport-Total.com“ berichtet.
Was ist der Hintergrund? Vor dem Rennwochenende in Austin kursierten innerhalb der Königsklasse Gerüchte darüber, dass Red Bull einen Weg gefunden hat, die Höhe des vorderen Teils des Unterbodens ihres Boliden (Bib gennant) zwischen Qualifying und Rennen anzupassen. Es würde sich hier um eine raffinierte Schummelei handeln. Die FIA sah sich zum Handeln gezwungen und schaute beim Rennstall genau hin.
Red-Bull-Mitarbeiter demonstrierten mehreren FIA-Prüfern, wie aufwändig eine solche Anpassung mit den vorhandenen Mitteln wäre. Für die FIA war die Vorführung offenbar überzeugend. Nikolas Tombazis, als FIA-Verantwortlicher für Formelsport, hat die Bib-Affäre anschließend für beendet erklärt. Was für einige andere Teams allerdings einen faden Beigeschmack hinterließ. Sie trugen ihre Bedenken an FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem heran. Als „Schmierentheater“ bezeichnete etwa Mercedes-Teamchef Toto Wolff die Red-Bull-Vorstellung.
Auch bei den Reifen wurde hingeschaut
Der Weltverband versprach schließlich, sich die Sache nochmal genauer anzuschauen. Deshalb nahmen hochrangige FIA-Delegierte das Werk in Milton Keynes genau unter die Lupe. Die Experten begutachteten das Auto und diverse Designentwürfe, zudem sprachen sie mit mehreren Mitarbeitern. Am Ende erklärten die Spezialisten, dass man Red Bull von allen Vorwürfen freispreche.
In einem Statement erklärte die FIA anschließend, dass man bei derart engen Wettbewerben wie in der Saison 2024 bei allen aufgeworfenen Sachen natürlich sehr genau hinschaue und weiter: „Die Untersuchung hat ergeben, dass kein Regelbruch stattgefunden hat, wodurch die beim Großen Preis der USA in Austin eingenommene Position der FIA bestätigt wurde.“
Im finalen Part des Statements wurde zudem erklärt, dass man sich auch bezüglich eines zweiten Vorwurfs umgeschaut hatte: „Parallel hat die FIA beim letzten Grand Prix in Brasilien die Anschuldigungen untersucht, dass Wettbewerber Wasser benutzt haben sollen, um die Überhitzung der Reifen zu managen. Es wurden keine Beweise gefunden, die irgendein irreguläres Verhalten vermuten lassen. Wir betrachten daher beide Angelegenheiten als abgeschlossen, behalten die Situation aber weiterhin detailliert im Auge.“ Ob damit Ruhe in den aufgeheizten Rennzirkus einkehrt?
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