Nach Hilfe für Moskau

Blinken verspricht „harte Antwort“ für Nordkorea

Außenpolitik
13.11.2024 10:22

US-Außenminister Antony Blinken will auf die militärische Unterstützung Nordkoreas für Russland im Ukraine-Krieg reagieren. Blinken sagte am Mittwoch bei einem gemeinsamen Auftritt mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel, Nordkorea werde für die Beteiligung seiner Truppen am Kampfgeschehen „eine harte Antwort erhalten“. 

Rutte rief die Verbündeten erneut auf, die Ukraine stärker zu unterstützen. „Wir müssen mehr tun, um sicherzustellen, dass die Ukraine sich durchsetzen kann“, forderte der Niederländer. Die NATO und die EU fürchten, dass der künftige US-Präsident Donald Trump die milliardenschweren Militärhilfen seines Landes für die Ukraine kürzt und ein Abkommen mit Russland zu Ungunsten Kiews schließt. Blinken wollte in Brüssel mit Vertretern von NATO und EU über das weitere Vorgehen bis zum Amtsantritt Trumps am 20. Jänner beraten.

NATO-Generalsekretär Mark Rutte (Bild: APA/AP)
NATO-Generalsekretär Mark Rutte

Nach Angaben des US-Außenministeriums sind nordkoreanische Soldaten in der Nähe zur Grenze der Ukraine an „Kampfhandlungen“ beteiligt. Die meisten von insgesamt mehr als 10.000 nach Ostrussland gesendeten Soldaten aus Nordkorea seien in die westliche Region Kursk verlegt worden, sagte Außenamtssprecher Vedant Patel am Dienstag zu Reportern. Dort hätten die Soldaten „begonnen, sich an Kampfhandlungen mit den russischen Streitkräften zu beteiligen“.

Selenskyj sprach von Verlusten bei Kim-Truppen in Kursk
Vor einer Woche hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesagt, nordkoreanische Soldaten hätten sich in der Region Kursk schon an Kämpfen gegen die ukrainische Armee beteiligt. 11.000 Soldaten aus Nordkorea befänden sich derzeit zur Unterstützung der Kreml-Truppen in Kursk, es habe „bereits Verluste“ gegeben, sagte Selenskyj.

Nordkoreanische Soldaten (Bild: AFP/Ed Jones)
Nordkoreanische Soldaten

Russland und Nordkorea hatten ihre sicherheitspolitische Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten weiter vertieft. Am Wochenende setzte der russische Präsident Wladimir Putin das im Juni vereinbarte Verteidigungsabkommen mit Nordkorea in Kraft. Darin verpflichten sich beide Länder zur „sofortigen militärischen Hilfe“, wenn eines von ihnen angegriffen wird.

Landesweiter Luftalarm in der Ukraine
Unterdessen lösten die Behörden in der Ukraine am Mittwoch landesweit Luftalarm aus. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, warnte im Onlinedienst Telegram, Putin starte „in diesem Moment einen Raketenangriff auf Kiew“. Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor gewarnt, dass eine Rakete in den Luftraum des Landes eingedrungen und auf dem Weg nach Kiew sei. „Achtung! Rakete in der Region Tschernihiw auf dem Weg in die Region Kiew“, erklärte sie auf Telegram.

Der Beschuss folgt einer Woche unerbittlicher Angriffe, darunter einer auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, bei dem eine 32-jährige Mutter und ihre drei Kinder getötet wurden. Am Wochenende feuerten Russland und die Ukraine eine Rekordzahl an Drohen auf das jeweils andere Land ab.

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