Die Zahl der tödlichen Forstunfälle hat in Österreich erneut einen Höchststand erreicht. Noch vor Ablauf des Jahres verloren 38 Personen bei Waldarbeiten ihr Leben, teilte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) am Mittwoch mit.
Die Zahl könnte bis Jahresende noch steigen. Im Vergleich dazu starben im gesamten Vorjahr 36 Menschen.
Viele Opfer über 60 Jahre alt
Das Alter der betroffenen Opfer bewegte sich demnach zwischen 18 und 82 Jahren. Auffällig sei demnach aber der hohe Anteil der über 60-Jährigen. Ältere Menschen hätten zwar viel Erfahrung bei der Waldarbeit, unterschätzen jedoch die körperliche Belastung oftmals. Eine Gefahrenquelle sei auch das Faktum, dass Arbeiter oft alleine im Wald unterwegs seien. Im Falle eines Notfalls gibt es daher Verzögerungen bei Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Die Zahl der tödlichen Forstunfälle sei zuletzt fast jedes Jahr gestiegen. Im Jahr 2019 waren es etwa noch 27 Opfer. Besonders viele Vorfälle gibt es in der Steiermark und Niederösterreich – dort gibt es große Waldflächen und steile Geländeformationen. Diese Gegebenheiten erhöhen das Risiko bei Forstarbeiten erheblich.
KFV fordert bessere Aufklärung von Privatpersonen
„Tödliche Unfälle ereignen sich typischerweise in Situationen, in denen Bäume beim Fällen oder bei Aufräumarbeiten unerwartet kippen oder sich verkeilen“, sagte Johanna Trauner-Karner vom KFV.
„Forstarbeiter, aber insbesondere auch Privatpersonen müssen besser über die Risiken aufgeklärt werden, und es sollte auf das Tragen geeigneter Schutzausrüstung geachtet werden.“
Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV
Aber auch Arbeiten mit schweren Maschinen können laut Trauner-Karner zu tödlichen Fallen werden, etwa, wenn ein Traktor in unwegsamem Gelände kippt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.