ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick hat sich vor dem Spiel in Kasachstan dazu genötigt gesehen, einige Dinge klarzustellen. Der Deutsche bezog dabei Stellung zu den Themen Vertragsverlängerung, Leistungsprinzip im Fußball, die Diskussionen um die anstehende Trennung von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold und schloss mit der entschlossenen Ansage: „Wir als Mannschaft lassen uns nicht für dumm verkaufen.“
Die Pressekonferenz vor dem Kasachstan-Spiel hatte mit den üblichen Fragen nach den Reisestrapazen, mögliche Aufstellungsvarianten und der Einschätzung des Gegners begonnen. Teamchef Rangnick und ÖFB-Teamspieler Christoph Baumgartner erklärten ihre Sicht der Dinge. Doch dann setzte Rangnick nochmal an und kündigte an, einige Dinge klarstellen zu wollen.
Vertragsverlängerung noch nie Thema
Es folgte eine entschlossene Ansage des 66-Jährigen. Zuerst ging er auf das Thema Vertragsverlängerung ein und betonte: „Als ich mich im Mai für einen Verbleib beim Nationalteam und gegen zwei andere Angebote entschieden habe, hatte dies nichts mit möglichen Vertragsversprechen des ÖFB zu tun. Das war nie Thema. Es war eine persönliche Entscheidung, die ich damals getroffen habe.“
Für ihn seien aktuelle Debatten um das Thema auch nicht notwendig. Die ÖFB-Führung habe mit ihm bisher auch nicht über eine Verlängerung gesprochen. „Es war der Präsident, der das in einem Interview am 1. Mai angesprochen hat. Ich habe dann fünf Monate nichts mehr gehört. Darüber bin ich auch nicht traurig oder enttäuscht“, erklärt der Deutsche und dementiert anderslautende Gerüchte. Fußball sei nun mal leistungsorientiert. „Falls es noch nicht alle mitbekommen haben, wie ich persönlich ticke. Ich bin von klein auf so erzogen worden und so arbeite ich auch als Teamchef. Wenn wir die EM-Quali nicht geschafft hätten, wäre ich nicht mehr hier. Wenn wir die WM-Quali nicht schaffen, bin ich am nächsten Tag auch draußen, egal welchen Vertrag ich besitze“, stellt Rangnick klar.
Rundumschlag zur Causa Neuhold
Dass der 66-Jährige zuletzt auf Wunsch der ÖFB-Führung an einer Präsidiumssitzung teilgenommen hat, sieht er im Nachhinein als Fehler: „Wenn ich jetzt darüber nachdenke, wäre es mir lieber, ich wäre nicht dabei gewesen“, so Rangnick deutlich.
Anschließend holte er zum Rundumschlag in der Causa Neuhold aus. „Bei den Debatten rund um eine Trennung von Bernhard Neuhold geht es nicht darum, ob wir als Team oder Trainer jemanden nett finden, sondern um die bestmöglichen Bedingungen für die Mannschaft. Neuhold von heute auf morgen ersatzlos zu streichen, ist da sicher keine gute Lösung. Wenn man sich zu diesem Schritt entscheidet, dann muss man noch am selben Tag einen mindestens gleich guten Ersatz präsentieren, sonst schadet das dem gesamten Team.“
Dann setzte Rangnick noch zu einem feurigen Schluss-Plädoyer an, mit Verweis auf das Motto der Mannschaft: „Wir zeigen Gesicht“. Der Deutsche erklärte: „Das ist nicht nur eine leere Floskel. Wir haben das Team nach diesem Grundsatz aufgebaut. Genauso handeln wir und lassen uns sicher nicht für dumm verkaufen! Wir wissen, wie wir miteinander umgehen wollen.“
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