Über 200 Marathons, zahlreiche Ultraläufe, insgesamt über 100.000 Kilometer in der Bilanz. Eine Wiener Cellistin ist eine der extremsten Sportlerinnen Österreichs. Jüngst absolvierte Shamita Achenbach-König in einem Wiener Park in 49 Tagen einen 5000-Kilometer-Lauf, trotzte dabei auch der fünftägigen „Sintflut“ im September.
Jeder in Österreichs Osten kann sich noch an den Jahrhundertregen und den Sturm im September erinnern. Jeder, der daheim bleiben konnte, war froh. Shamita Achenbach-König war in dieser Zeit während ihres am 9. September gestarteten Lauf jeden Tag 16 Stunden unterwegs, lief rund um den Wiener Joseph-Kainz-Park: „Die Straßen waren komplett leer. Es hat sich angefühlt wie eine Nonstop-Dusche. Ich habe mich alle zwei Stunden umgezogen, weil alles trotz Regenjacke und Poncho nass war. Natürlich überlegst du da einen Abbruch. Schon ohne solche Wetterkapriolen ist die psychische Belastung enorm hoch. Aber dank meiner vielen Helfer konnte ich es durchziehen.“
Das Team, das sich aus Freunden aus Österreich, Deutschland, Holland, Frankreich, Polen, Bulgarien und Irland zusammensetzte, baute immer wieder das Versorgungszelt auf. Shamitas Ehemann Stephan, erster Geiger bei den Wiener Symphonikern, baute es dann etwas um, machte es wetterfest.
Seine Ehefrau stand jeden Tag um 4.00 Uhr auf, lief dann von 4.30 bis 20.30 Uhr, ehe Badewanne und Massagen auf dem Programm standen. 49 Tage und neun Stunden war Achenbach-König unterwegs, verbrauchte 14 Paar Schuhe und täglich Tausende Kalorien. Am Abend gab es ein warmes Essen, während des Laufens stärkte sie sich vor allem mit Mango, Papaya, Heidelbeeren und speziellen Lebkuchen mit besonders viel Nüssen und Öl: „Mein lieber Mann hat in den Reformhäusern Wiens die Vorräte aufgekauft.“
„Es war ein Lauf für den Frieden“
Warum unternimmt man so einen 3100 Meilen (5000 Kilometer) langen Lauf? Achenbach-König, die auch ein aufwendiges You-Tube-Video ihres Lauf-Abenteuers gestaltet hat (siehe unten), sagt: „Es war ein Lauf für den Frieden auf der Welt. Wir hatten die Strecke auch dementsprechend dekoriert und bemalt. Meine große Inspiration ist Sri Chinmoy, der sich sein gesamtes Leben dem Frieden gewidmet hat.“ Der Inder war ein bekannter Meditations-Lehrer. Die Cellistin erklärt: „Er vertrat die Ansicht, dass Medidation den Frieden in die Welt bringen wird und Laufen eine dynamische Form der Meditation ist.“
Schon über 100.000 Kilometer gelaufen
Achenbach-König lief mit der Kraft der Meditation auch schon von Wien aus nach Bregenz, Paris, Heidelberg und St. Petersburg. Dazu kommen über 200 Marathons und zahlreiche weitere Ultrabewerbe. Insgesamt lief Shamita inklusive Training schon über 100.000 Kilometer.
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