Bei der Gürtelrose, oder Herpes Zoster, kommt es zu einem schmerzhaften Hautausschlag mit Bläschen. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, aber meist sind die Betroffenen älter als 50 Jahre. Dr. Christian Mate, Arzt für Allgemeinmedizin, erklärt Ihnen hier und auf KroneMED alles was Sie wissen müssen.
Die Gürtelrose wird durch sogenannte Varizella-Zoster-Viren verursacht. Das sind die gleichen Viren, die meist im Kindesalter die Windpocken auslösen. Nach so einer Windpocken- Infektion wird unser Körper die Viren nicht ganz los. Sie können Jahre später wieder aktiv werden und dann eine Gürtelrose (Herpes Zoster) auslösen.
Symptome: Gürtelrose beginnt oft mit einem unangenehmen Missempfinden an der betroffenen Stelle, das sich als Juckreiz oder brennender Schmerz äußern kann. Manche Betroffene berichten zusätzlich von allgemeinen Krankheitssymptomen wie Fieber und Kopfschmerzen. Typisch ist ein rötlicher Ausschlag, der von Bläschen begleitet wird, die von leichtem bis starkem Schmerz verursacht werden können. Diese Bläschen treten in der Regel einseitig, bandartig über Rücken und Brustkorb auf, können jedoch auch in anderen Körperregionen vorkommen. Im Verlauf können die Bläschen aufplatzen, verkrusten und heilen innerhalb von sieben bis zehn Tagen langsam ab.
Grund: Ein Auslöser für Gürtelrose ist häufig eine frühere Windpockeninfektion in der Kindheit, da das Virus im Körper verbleibt und später wieder aktiviert werden kann. Aktuelle Faktoren, die eine Reaktivierung begünstigen, sind vor allem Stress und Infektionen wie eine Lungenentzündung oder Grippe. Auch schwere Erkrankungen, beispielsweise Krebs, können das Risiko erhöhen. Generell besteht ein höheres Risiko, wenn das Immunsystem aus anderen Gründen geschwächt ist.
Vorsorgung: Eine Prophylaxe besteht in einer Impfung, welche für alle Erwachsenen ab 60 Jahren empfohlen wird sowie bei Menschen mit Immunschwäche ab 18 Jahren. Diese Impfung ist auch möglich, wenn bereits eine Erkrankung mit der Gürtelrose erfolgt ist.
So hilft Ihr Allgemeinmediziner
Die Erkrankung zeigt meist ein recht charakteristisches Bild und kann in der Regel gut vom Hausarzt diagnostiziert und therapeutisch versorgt werden. Dabei geht es um eine ausreichende Schmerzlinderung sowie um Reduktion von Juckreiz und Missempfinden. Zur Schmerzlinderung kommen meist die „klassischen“ Schmerzmittel Ibuprofen und Paracetamol zum Einsatz. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Nebenwirkungen. Zudem steht Ihnen das Gesundheitstelefon 1450 bei gesundheitlichen Fragen auch in der Nacht und am Wochenende zur Verfügung. Im Internet steht Ihnen mit dem Gesundheitsportal unter gesundheit.gv.at ein umfassendes Info-Angebot zur Verfügung.
Für die Reduktion des oftmals quälenden Juckreizes können Lotionen mit Gerbstoffen eingesetzt werden. Mixturen mit Zink werden nicht mehr empfohlen. Sie reduzieren zwar den Juckreiz, fördern aber eine bakterielle Infektion der Bläschen. Ihr Hausarzt wird unter Umständen auch eine antivirale (gegen das Virus gerichtete) Therapie verschreiben. Diese Behandlung sollte innerhalb von drei Tagen nach Auftreten der ersten Beschwerden gestartet werden. Leider kann es nach der Erkrankung manchmal zu länger anhaltenden, quälenden Nervenschmerzen kommen. Die rechtzeitige antivirale Behandlung kann das Risiko für solche Verläufe deutlich reduzieren.
Wann zu einem Facharzt?
Die Gürtelrose ist in erster Linie eine Erkrankung der Haut und fällt damit in den Fachbereich des Dermatologen. Wenn die Diagnose nicht eindeutig ist, oder eine Optimierung der Behandlung notwendig ist, kann Ihr Hausarzt Ihnen eine Überweisung geben. Dieser kann mit seiner Expertise bei unklarer Diagnose für Klarheit sorgen und in schwierigen Fällen die richtigen therapeutischen Maßnahmen ergreifen.
Wenn die Gürtelrose den Augenbereich betrifft oder wenn es zu einer halbseitigen Gesichtslähmung, Ohrenschmerzen und Herpes-zoster-Bläschen im Gehörgang kommt, wird Sie Ihr Hausarzt zu einem Facharzt für Augenheilkunde beziehungsweise Hals-Nasen- Ohren-Heilkunde schicken und gegebenenfalls zusätzlich einen Neurologen einbinden.
Was tun bei schweren Fällen?
Meist genügt es, die antiviralen Mittel in Tablettenform einzunehmen – nur in schweren Fällen und auch bei Gürtelrose im Kopf-Halsbereich ist eine intravenöse Behandlung, also eine Verabreichung über die Vene im Rahmen eines Spitalsaufenthalts zu empfehlen. Auch bei drohenden oder bereits bestehenden Komplikationen, z. B. im Bereich des Auges, kann eine stationäre Betreuung notwendig sein.
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