Details zu Sparplan

KTM-Krise: Produktionsstopp und 300 Jobs weg

Oberösterreich
14.11.2024 14:40

Eine tiefgreifende Restrukturierung ist notwendig, ein dreistelliger Millionenbetrag wird gebraucht, um die Liquidität für 2025 bei der KTM AG zu sichern – das vermeldete die Pierer Mobility. Unter der Belegschaft ist das Zittern groß: Wie viele Jobs fallen weg? Durch eine Schichtreduktion müssen in der Produktion 300 Arbeiter gehen, in der Verwaltung ist noch alles offen.

Der Online-Auftritt von KTM lässt sich auf den ersten Blick nichts anmerken, dass es hinter den Kulissen des Motorradherstellers gewaltig rumort. Erst wer genauer schaut, findet dann ein Angebot, das zeigt, wie hoch die Lagerbestände bei den Mattighofenern sein müssen: Mehr als 30 Modelle aus den Jahren 2023 und 2024 werden bis Ende Dezember abverkauft, indem den Kunden die Mehrwertsteuer nachgelassen wird ...

Seit Dezember 2023 läuft Sparprogramm
Die ins Stottern geratene Nachfrage, die auch auf den nordamerikanischen Markt übergegriffen hat, in Verbindung mit den stark gestiegenen Kosten und hohen Lagerbeständen sorgt dafür, dass die Pierer Mobility nun die Reißleine ziehen muss. Obwohl seit Dezember 2023 in Etappen Personal abgebaut wurde, Teile der Entwicklung und Produktion nach Asien verlagert wurden und man auf der Kostenbremse steht, reicht das nicht aus.

Dienstagabend hatte die Pierer Mobility AG daher bekannt gegeben: Bei der KTM ist eine tiefgreifende Restrukturierung notwendig, außerdem besteht ein zusätzlicher Liquiditätsbedarf in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags. Zudem wurde klargestellt, dass die Produktion gedrosselt wird, um die Lagerbestände abzubauen. In der Verwaltung wird der Sparstift angesetzt.

Im August wurde Abbau von weiteren 200 Jobs bekannt
Was bedeutet das für die Belegschaft? Der Großteil der Beschäftigten, die Motorräder für die Marken KTM, Husqvarna, GasGas und MV Agusta herstellen, ist in Mattighofen und Munderfing beschäftigt. Per Ende Juni wurde der Personalstand mit 6024 Mitarbeitern angegeben, per Ende 2023 waren es 6184. In einer ersten Abbauwelle, die im Dezember des Vorjahres gestartet worden war, sollten zumindest 300 Jobs wegfallen. Im August 2024 gab man dann bekannt, dass weitere 200 Mitarbeiter gehen müssen.

Produktion steht im Jänner und Februar still
Was die Restrukturierung für die Arbeitsplätze am Ende genau bedeutet, ist völlig offen. Einschnitte werden auf jeden Fall kommen. Konkret zeichnet sich nun ab, dass durch die Reduktion von einer Schicht in der Motorradmontage 300 Jobs wegfallen werden. Eine Produktionsunterbrechung zu Jahresbeginn 2025 ist geplant – für Jänner und Februar. 1000 Mitarbeiter bleiben demnach zu Hause, erhalten so viel Lohn, als ob sie 30 Stunden pro Woche arbeiten würden. Parallel dazu nehmen sich die weiteren 4000 Beschäftigten eine Woche Urlaub und reduzieren dann ebenfalls in der Zeit auf eine 30-Stunden-Woche. Wie viele Mitarbeiter in der Verwaltung gehen müssen, ist noch offen.

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