Ein Kahlschlag sorgt in der kleinen Weinviertler Ortschaft Rutzendorf für Aufregung. Welche Absicht empörte Umweltschützer dahinter vermuten – und wie die Bürgermeisterin kontert.
Unser Wald wurde über Nacht abgeholzt. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, äußert Anrainer Franz W. seinen Unmut. Grund dieses saftigen Öko-Empörens: Das als „Remise“ bekannte Gehölz sei eigentlich schon als Urwald zu bewerten gewesen und auch einer der letzten Zufluchtsorte raren Wildes.
Bis zu 150 Jahresringe
Sofort nachdem Holztransporter mit meterdicken Stämmen aus dem Forst gerollt waren, eilte W. in das einstige Naturparadies und machte sich dort sogar die Mühe, Jahresringe zu zählen – er kam bei einzelnen „Baum-Methusalems“ auf 150 botanischen Kreise. „Die gefällten Eichen waren also schon uralt“, wehklagt der Naturschützer.
Verdacht: „Platz für Windräder!“
Argumente aus dem Rathaus in Groß-Enzersdorf für die Rodung zerpflückt er zornig: Dass der Mischwald vom Borkenkäfer befallen war, bezeichnet er als Unwahrheit: „Die Bäume waren kerngesund.“ W. vermutet vielmehr: „Hier soll wohl Platz für Windräder geschaffen werden!“
Ortschefin kündigt Aufforstung an
Bürgermeisterin Monika Obereigner-Sivec kontert reinen Umwelt-Herzens: „Der Großteil der Bäume war leider vom Eschentriebsterben befallen und deswegen schon für Wanderer gefährlich, weil die Stämme deswegen erwiesenermaßen urplötzlich umstürzen können. Wir forsten aber mit ökologischer Sorgfalt einen gesunden Mischwald mit biodiversen klimafreundlichen Arten auf.
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