Kärntens Ex-Slalom-Ass wünscht sich mehr Individualismus im heimischen Ski-Sport. Ob sich ein Typ wie Bode Miller in Österreich durchgesetzt hätte, bezweifelt der 47-Jährige. Darum ist der Weltcup für den „Petzenbär“ so attraktiv wie lange nicht mehr und so denkt er über die Comebacks von Marcel Hirscher und Lucas Braathen:
Lackierte Fingernägel, eigene Songs und eine Nacktfahrt über das Lauberhorn! Kärntens Ex-Slalom-Ass Rainer Schönfelder war eine schillernde Figur im Weltcup. Davon gibt’s heutzutage kaum noch welche. „Es ist schwierig, man muss ja nicht einmal gegen den Strom schwimmen. Wenn du leicht ausscherst, bist du in Erklärungsnot. Die Gesellschaft fordert leider das Angepasste“, so Schönfelder.
Der 47-Jährige würde die Flitzer-Fahrt in Wengen auch in der heutigen Zeit machen. „Klar, wenn es die Situation hergibt. Es war ja eine Wette. Einige sagen, ich hätte mehr gewonnen, wenn ich mich anders verhalten hätte. Das glaube ich nicht! Hätte ich mich verbiegen lassen, wäre ich nicht glücklich gewesen. Das hätte sich auf die Leistung ausgewirkt!“ Der zweifache WM-Silberne von Bormio 2005 (Slalom und Team) und zweifache Olympia-Bronzene von 2006 in Turin (Slalom und Kombi) wünscht sich mehr Individualismus.
„Ich weiß nicht, ob es Miller bei uns geschafft hätte“
„Beim Bode Miller hat man gesagt, dass es mit seinem Fahrstil nichts wird. Er hat seinen Weg gefunden. Die Amerikaner hatten Geduld. Ich weiß nicht, ob er es bei uns ebenso geschafft hätte!“ Von vorgefertigten Mustern hält der Hotelier nicht viel. „Nur weil der Beste acht Trainingsläufe macht, müssen das nicht alle anderen auch. Inn der individuellen Persönlichkeitsentwicklung haben wir viel Potenzial“, so der Slalom-Gesamtweltcupsieger von 2003/04.
„Weltcup so attraktiv wie lange nicht mehr“
Positiv sieht er die Comebacks von Lucas Braathen und Marcel Hirscher sowie die Möglichkeit der Wildcard, denn „der Weltcup ist so attraktiv wie lange nicht mehr!“ Braathens Auszeit war für ihn kein Nachteil, Hirschers hingegen schon: „Im Slalom ist es eine Materialschlacht. Er konnte einen ganzen Winter tüfteln. Marcel war zu lange weg. Aber er kann sich wieder zu einem Top-3-Läufer entwickeln.“
Truppe und Pertl starten in Levi
Bei den beiden Levi-Slaloms Samstag und Sonntag blickt er auf die Altfinkensteinerin Kathi Truppe und den Reichenauer Adrian Pertl. „Ich wünsche ihnen, dass sie nach dem zweiten Lauf ein Interview geben. Denn dann haben sie gut gepunktet. Das ist wichtig, sonst kommst du in den Startnummern-Stress.“
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