Die aktuelle Wetterlage lässt die Schadstoffwerte in Graz in die Höhe schnellen. Ist die Feinstaubbelastung gesundheitsgefährdend? Und wann ist Besserung angesagt?
Während sich die Obersteiermark am Mittwoch über den ersten Schnee freuen durfte, herrscht in Graz dieser Tage dicke Luft. Denn in Sachen Schadstoffbelastung ist das berühmt-berüchtigte Becken wieder einmal an Österreichs Spitze.
„Die klassische Inversionswetterlage bringt im Herbst viel Hochnebel. Dann ist es in den Niederungen trüb und auf den Bergen sonnig. Gleichzeitig gibt es wenig Wind und der Nebel wird zu einer Art Sperrschicht“, erklärt Meteorologe Konstantin Brandes von Ubimet. Dadurch ist kaum Luftaustausch möglich – und die Werte schnellen in die Höhe.
Es ist entscheidend, wie lange die Wetterlage andauert. Die Luft reichert sich dieser Tage immer weiter mit Feinstaub an.
Werner Prutsch, Leiter des Grazer Umweltamts
Bild: Christian Jauschowetz
Der gesundheitskritische Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde in Graz zuletzt am vergangenen Samstag deutlich überschritten – „das sorgt auch dafür, dass die Wetter-Apps Alarm schlagen“, sagt Brandes. Auch in Kapfenberg und Mürzzuschlag sind die Werte aktuell erhöht.
Kein Grund zur Panik
Das sei aber nicht unbedingt außergewöhnlich zu dieser Jahreszeit, beruhigt Werner Prutsch, Leiter des Grazer Umweltamts. Im Gegenteil: „Vor 20 Jahren waren die Überschreitungstage öfter und höher in ihrer Intensität.“ Emissionsreduzierende Maßnahmen würden ihre Wirkung zeigen – Baustellen sorgen aber nach wie vor für lokale Höchstwerte.
Entscheidend sei, wie lange die Wetterlage anhält, weshalb man die Messungen der nächsten Tage genau beobachten müsse. Bis Sonntag dürfte sich der Nebel hartnäckig halten, weiß Brandes. Während vom Dachstein bis nach Mariazell bereits erste Flocken zur Erde fielen, könnte kommende Woche der Wintereinbruch die ganze Steiermark erreichen. Wer sich bis dahin vor dem Feinstaub schützen möchte, kann Maske tragen oder in Innenräumen bleiben.
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