Die vierte Kollektivvertragsverhandlungsrunde für die rund 55.000 Beschäftigten des Eisenbahnsektors ist am Abend mit einer Einigung zu Ende gegangen. Die Mitarbeiter sollen ab Dezember eine Erhöhung der KV- und Ist-Löhne um 4,1 Prozent erhalten, wie Gewerkschaft und Wirtschaftskammer am Abend gemeinsam mitteilten.
Die Einigung liegt damit klar über der zugrunde gelegten Inflationsrate von 3,5 Prozent. Die Laufzeit des KV-Abkommens beträgt 12 Monate. Vertreter von Gewerkschaft und Wirtschaftskammer gaben sich zwar zufrieden, aber der Prozentsatz liege „über dem, was wir uns in der derzeitigen angespannten wirtschaftlichen Situation leisten können. Aber wir wollen ihn uns leisten, das ist von den Unternehmen ein starkes Zeichen der Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, erklärte Thomas Scheiber, Fachverbandsvorsitzender der Schienenbahnen in der WKÖ.
Betriebsräte müssen noch zustimmen
Die Gewerkschaft werde die KV-Einigung morgen Donnerstag in einer Konferenz in Wien noch den Betriebsräten im Eisenbahnbereich zur Abstimmung präsentieren. „Man kann mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass diese Lohnerhöhung mit breiter Zustimmung angenommen werden wird“, so vida-Gewerkschafter Gerhard Tauchner.
Abgesehen von der Gehaltserhöhung einigten sich die Verhandler auch auf eine Anpassung der valorisierbaren Nebenbezüge um 4,1 Prozent. Die Einkommen für die technischen Lehrberufe werden zukünftig 1010 Euro ab dem ersten Lehrjahr betragen.
„Verbesserungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es auch im KV-Rahmenrecht. In einem Sideletter zum KV wurde u.a. vereinbart, dass die Rahmenbedingungen an die betrieblichen Herausforderungen und Notwendigkeiten angepasst werden“, so Tauchner. Themen wie Nacht- und Wochenendarbeit, generelle Arbeitszeitregelungen, Zuordnung zu Gehaltstabellen und branchenspezifische Sonderregelungen sollen behandelt werden. Die Arbeitsgruppen starten voraussichtlich im Februar 2025.
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