Pkw kam von Straße ab
US-Polizei fängt flüchtigen Lenker per „Lasso“ ein
Das Büro von Thurston County im US-Bundesstaat Washington hat stolz ein Video veröffentlicht, wie Beamte das Auto eines flüchtenden Verdächtigen mit einem Fangnetz stoppt. Der Fahrer konnte gefasst werden – es gibt aber auch Kritik am Einsatz des „Grapplers“.
Verfolgungsjagden auf öffentlichen Straßen sind eine Gefahr für Unbeteiligte – in den USA kommt es deswegen jährlich zu Hunderten tödlichen Unfällen.
Fluchtfahrzeug krachte beinahe in Gegenverkehr
Der Vorfall in Washington macht ebenfalls einen riskanten Eindruck: Als der Verdächtiger mit hoher Geschwindigkeit in Washington vor der Polizei flüchtet, stoppen sie den Lenker, indem sie ihm mit dem „Grappler“ wie mit einem Lasso einfangen. Der Wagen kommt von der Straße ab, kracht erst durch einen Maschendrahtzaun, dann gegen einen Baum. Dem Fahrer gelingt zunächst die Flucht, kann aber später von der Polizei gefasst werden. Im Video ist auch ein entgegenkommendes Fahrzeug zu sehen, in das das bereits ins Schleudern geratene Fluchtfahrzeug beinahe gekracht wäre.
„Grappler“ sorgte bereits für Todesfälle
Die spektakulären Aufnahmen beeindrucken jedoch nicht alle Zuseher. Videos, in denen der „Grappler“ in Aktion gezeigt wird, sind zu einem regelrechten Trend in sozialen Medien geworden. Allerdings gibt es auch Berichte darüber, dass das Gerät Unfälle verursacht hat, bei denen Menschen getötet oder verletzt wurden.
Hier ist zu sehen, wie der „Grappler“ funktioniert:
Vor drei Jahren kam es an der Grenze im Süden von Arizona zu einer schrecklichen Tragödie in Zusammenhang mit dem Gerät. Als die Polizei einen SUV mit dem „Grappler“ stoppen will, geriet dieser in den entgegenkommenden Verkehr, kollidierte mit einem Laster und ging in Flammen auf. Elf Menschen in dem überfüllten Auto wurden dabei getötet oder schwer verletzt. Bei einem weiteren Fall in Wilton in North Dakota führte das Gerät dazu, dass sich ein Polizeiwagen überschlug und der Verdächtige zunächst zu Fuß entkommen konnte.
Ministerium empfiehlt sanftere Vorgangsweise
Auch das Justizministerium empfiehlt eine sanftere Vorgangsweise bei Verfolgungsjagden. Verdächtige sollen eher mit Drohnen oder Hubschrauber aufgespürt werden. Flüchtende sollen lieber später anhand von Nummernschildern oder auf andere Weise identifiziert und gefasst werden.
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