Tumulte in Turin
Protest gegen Gaza-Krieg: Rüstungskonzern besetzt
Um gegen den Gaza-Krieg und vor allem die Unterstützung der Israels durch die italienische Regierung zu protestieren, haben am Mittwoch rund hundert Stundenten den Hauptsitz des italienischen Rüstungskonzerns Leonardo in Turin gestürmt.
Die Studenten, die eine Fahne der palästinensischen Gebiete auf dem Dach des Leonardo-Büros entrollten, behaupteten, das Unternehmen unterstütze Israel, indem es der israelischen Luftwaffe aus der Ferne technische Hilfe und Ersatzteile liefere. Leonardo kommentierte die Protestaktion nicht.
„Keine Waffen an Israel“
Von den Studenten veröffentlichte Bilder zeigen wie sie in den Büros von Leonardo palästinensische Flaggen schwenkten. Sie trugen Transparente mit der Aufschrift „Keine Waffen an Israel“ und beschuldigten den Konzern der Mittäterschaft am Völkermord. Sie kletterten auch auf ein Flugzeug auf dem Gelände des Firmensitzes. 30 Demonstranten wurden nach der Auflösung des Protests von der Polizei identifiziert. Nun bewachen Polizeibeamte den Sitz des Rüstungskonzerns.
Verteidigungsminister Guido Crosetto verurteilte den Protest und erklärte auf der Kurznachrichtenplattform X, dass die Studenten die Büros, in denen eine „wichtige Sitzung mit den Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums“ stattfand, „zerstörten und verunstalteten“. „Diese Leute müssen als das behandelt werden, was sie sind: gefährliche Subversive“, sagte Crosetto.
Waffenexporte an kriegsführende Länder verboten
Über seine US-Tochtergesellschaft beliefert Leonardo Israel mit Flugzeugen und besitzt ein israelisches Radarunternehmen namens RADA. Nach italienischem Recht sind Waffenexporte in kriegsführende und die Menschenrechte verletzende Länder verboten.
Der italienische Rüstungskonzern ist auch Ausstatter des Bundesheers, das 36 Mehrzweckhubschrauber bestellt hat, von denen sechs bereits geliefert wurden.
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