Der Gütertransport soll laut ÖBB weiterhin entlang des Wörthersees durchgeführt werden. Das wird damit begründet, weil ab Ende des Jahres der Güterverkehr so und so auf leisen Gleisen rollen soll. Damit nicht zufrieden gibt sich die Kärntner Politik.
Eine neue Trasse für den Güterverkehr, der derzeit entlang des Wörthersees durchgeführt wird und Anrainer aufregt, wird es nicht geben. Das hat nun die ÖBB bekanntgegeben. „Sie wird nicht ins Zielnetz aufgenommen“, heißt es.
Leise Gleise als Alternative?
Ab kommenden Jahr soll nämlich der Güterverkehr auf leisen Gleisen rollen, gibt ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel bekannt. „Eine mehr als 60 Kilometer lange Untertunnelung von Klagenfurt bis Villach wäre ein Multi-Milliarden-Projekt mit einem sehr geringen Nutzen“, so Zernatto-Peschel weiter.
Für Kärntner Politiker ist das letzte Wort noch nicht gesprochen
„Die ÖBB lässt die Kärntner Bevölkerung einmal mehr schamlos im Stich. Diese rücksichtslose Vorgehensweise auf dem Rücken eines Bundeslandes werde ich so nicht hinnehmen“, übt Kärntens Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig harsche Kritik an den Aussagen der ÖBB. Demnach seien sowohl eine eigene Güterbahntrasse für den Zentralraum als auch ein Fernverkehrshalt in Kühnsdorf bei der ÖBB endgültig von Tisch. Schuschnig will weiter für die Aufnahme einer Güterbahntrasse in den ÖBB-Rahmenplan kämpfen.
Dass sie den Kärntnern und vor allem ihren Kindern nun eine unzumutbare Verkehrsbelastung hinterlässt, ist inakzeptabel. Hier ist das letzte Wort noch nicht gefallen.
sagt Günther Vallant, Gemeindebundpräsident Kärnten
Klare Worte kommen auch von Landeshauptmann Peter Kaiser: „Dieses Nein zum Schutz von 200.000 lärmgeplagten Kärntnerinnen und Kärntner sowie Hunderter Tourismus- und Gastrounternehmen im Zentralraum und die auch den Unterkärntner Raum betreffende Benachteiligung Kärntens werden wir nicht einfach hinnehmen. Am Ende des Tages stehen die ÖBB zu 100 Prozent im Eigentum der Republik. Die Letztentscheidung hat die Bundespolitik zu treffen. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!“
„Regierung ignoriert Bevölkerung“
„Was kommt als Nächstes? Noch höhere Steuern? Keine Änderung bei den höchsten Stromnetzkosten für Kärnten? Unser Bundesland wird infrastrukturell ausgehungert und die ÖVP-geführte Bundesregierung ignoriert die Bahnlärm-geplagte Bevölkerung“, kritisiert Kärntens FP-Chef Erwin Angerer.
Auch Kärntens Städtebund-Chef und Villachs Bürgermeister Günther Albel spricht von einer entsetzlichen Fehlentscheidung seitens der ÖBB, denn „längst weiß man, dass der Güterverkehr von Jahr zu Jahr zunehmen wird.“
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